Der hohe Output (allein 9 Releases zwischen 2018 und heute) ist schlichtweg beeindruckend, vor allem, da kaum ein Album unter 50 Minuten bleibt. Die Schlagzahl dürfte an zwei Dingen liegen. Einerseits, dass das Projekt von Solokünstler Sergey Kosin betrieben wird und andererseits, dass Dog Chasing Sun praktisch ein reines Akustik Projekt ist (wenn man mal von ein paar Covern bekannterer Künstler absieht). Wenn man alleine die Geschwindigkeit und den Prozess vorgibt und dabei noch die Aufnahme der Vocals spart, limitiert wohl nur noch die eigene Kreativität und ermöglicht fast unabhängiges, fokussiertes Arbeiten an der musikalischen Front.

Dabei würde ich an keiner Stelle sagen, dass die neue Scheibe „Angel Of Combustion“ irgendetwas bahnbrechend Neues transportiert, allerdings ist es der Mix aus Nostalgie, Kunstfertigkeit und grandioser Abmischung, die das Album so ansprechend macht. Der Paradise Lost-artige Vibe ist so greifbar, dass mir gar nichts anderes bleibt, als mich in die melodiösen 90er zurückversetzt zu fühlen, die mich überhaupt erst für den Metal begeistert haben. Langsames repetitives Riffing, gepaart mit treibenden Drums und Doom-Einschlag, der sich mit schnelleren und eingängigeren Tracks abwechselt und einen vom mit geschlossenen Augen Mitgrooven hin zum fäustereckenden Lufttrommelspielen schiebt. Dann wiederum sprenkelt Kosin kleine, fast schon jazzige/experimentell detailreiche Soundscapes ein, die um einen sphärischen Anteil ergänzen und der Platte nochmal einen extra Touch geben. Das ist genau die Kunst, die ich mir als Hörer wünsche und die die knapp 60 Minuten wie im Flug vergehen lassen.

1. Angel of Combustion

2. Slow Rot

3. Damaged by Dawn

4. Cellrat

5. Rusted Beast

6. Junkyard King

7. Back From the Dead

8. Sandstorm

9. Trailer Park Queen

10. Praise the Sun

11. Homecoming