Pünktlich zum Opener Amystery war das Helvete an diesem Freitag bereits gut gefüllt. Der straight forward-Black Metal der als Trio auftretenden Truppe fand an diesem Abend auch dankende Abnehmer und so führten Amystery mit Songs wie "All Hail The Cult" und "Icy Kingdom" quer durch ihre Banddiskographie. Vom Sound her irgendwo zwischen alten Darkthrone und Gorgoroth angesiedelt wussten sie durchaus zu überzeugen und füllten ihren Slot optimal aus. Ein wahrlich guter Einstieg in diesen Konzertabend.

Amystery / Anna Apostata

Nach kurzer Umbaupause war es an der Zeit für die Nürnberger von Total Hate, die Bühne zu entern und wer schon einmal die Chance hatte diese Urgewalt live zu erleben, wusste, worauf er sich einstellen konnte. Feinster Oldschool-Black Metal auf die Ohren mit einer energetischen Live-Performance, die ihresgleichen sucht. Frontmann Adrastos weiß einfach, wie es funktioniert und wie man sein Publikum in den Bann zieht. Die Setlist an diesem Abend setzte sich zum einen aus Songs der neue Scheibe "Marching Towards Humanicide" und zum anderen aus Klassikern der mittlerweile auch schon 23-jährigen Bandhistorie zusammen. Grandioser Auftritt, grandiose Performance: Total Hate überzeugen einfach immer.

Total Hate / Anna Apostata

Nach der nächsten kurzen Pause wurde die Masse durch die Klänge des Klassikers "You’ll Never Walk Alone" von Gerry & the Pacemakers wieder zurück in den Konzertraum gelockt. Die Black Metal Ultras Whiskey Ritual schickten sich an, das Helvete in seinen Grundfesten zu erschüttern. Was folgte, kann man nur als totale Eskalation bezeichnen: Die Black’n'Roller-Chaostruppe aus Parma überzeugte an diesem Abend mit allen Klassikern, die ihre Diskographie zu bieten hat. Von "666 Problems" der "Black Metal Ultras"–Scheibe über "Blow with the Devil" vom gleichnamigen Album, bis zu Songs von der aktuellen Platte "Kings" ließ ihre Setlist eigentlich keine Wünsche offen. Das Publikum wusste dies zu würdigen und ballerte von Anfang bis Ende durchgehend mit und vor der Bühne brach zwischenzeitig die Hölle los. Während der Zugabe "Bite It You Scum" von GG Allin holte Frontmann Dorian Bones so manchen Fan noch auf die Bühne, um gemeinsam mit dem Publikum diesen fantastischen Auftritt ausklingen zu lassen. Whiskey Ritual sind live einfach immer eine Macht. Wer sie noch nicht gesehen hat, sollte dies schleunigst nachholen!

Whiskey Ritual / Anna Apostata

Im Anschluss war es auch schon Zeit für den Headliner der Tour: Drudensang aus Bayern sind vielen vielleicht erst seit ihrem grandiosen Debütalbum aus dem letzten Jahr ein Begriff. Wurden sie vorher doch eher als Geheimtipp gesehen, so erhalten sie nun ihre wohlverdiente Aufmerksamkeit. Was auf der Platte schon fantastisch klingt, gewinnt live nur noch mehr an Atmosphäre. Die Krampen rasten durch ein Set, das von der "Tuiflsrijtt" über die "Watzmannsage" bis zu den ersten Demos einiges für die Fans bereithielt und von ihnen dankend angenommen wurde. Mit ihrem fantastisch atmosphärischen Black Metal, der seine rohen Auswüchse nicht zu verstecken versucht, konnten Drudensang auch an diesem Abend vollends überzeugen und rundeten diesen Teil des "Tuiflsrijtt over Europe" gekonnt ab!

Fotos: Anna Apostata

Bericht: Sebi

Drudensang / Anna Apostata