11.02.2023 - Odyssey to Blasphemy V, Resonanzwerk Oberhausen + Desaster + Power From Hell + Heretic + Vomit Division +++
Review

11.02.2023 - Odyssey to Blasphemy V, Resonanzwerk Oberhausen + Desaster + Power From Hell + Heretic + Vomit Division +++

Am vergangen Samstag, den 11.02.2023, war es mal wieder soweit und die Odyseey to Blasphemy-Crew lud zum Tanze in das Oberhausener Resonanzwerk. Mit einem hochkarätigen Line-Up im Gepäck bot sich den Anwesenden ein grandioser Konzerttag.

  • von Sebi
  • 18.02.2023

Bereits um 14 Uhr öffneten sich die Tore an diesem leicht bewölkten Samstag und während einige noch ihr Wegbier vor der Tür verzehrten, machten wir uns auf die Örtlichkeit schon ein wenig zu erkunden, um das Merchangebot zu begutachten. Neben einem Stand von Crawling Chaos Records gesellte sich auch wieder Mors Vocat mit ihren kunstvollen Schmuckstücken zu den Merchständen - diesmal neu im Bunde: Das Düsseldorfer Tape-Label Rat Covenant mit einer kleinen, aber sehr feinen Auswahl. Den Rest der Verkaufsfläche füllte das Merch der auftretenden Künstler aus.

Devil's Hour / Sebi

Pünktlich um 14:30 startete die erste Band ihr Set, Devil‘s Hour aus Offenbach. Die „Black'n'Punk Marauders“ pflügten durch ihr Set, als gäbe es keinen Morgen. Zur Mitte ihres Auftritts war die Halle auch bereits gut gefüllt, sodass die Jungs nicht vor leerem Saal spielen mussten, was auch gänzlich unverdient gewesen wäre. Ein wirklich starker Einstieg in den Tag.

Eternal Helcaraxe / Sebi

Nach kurzer Umbaupause betraten dann Eternal Helcaraxe die Bühne des Resonanzwerks. Die drei Mannen aus Irland waren extra für ihre Deutschlandpremiere angereist. Eine Reise, die sich wirklich gelohnt hat: Der eingängige Black Metal des Trios fand im Publikum dankende Abnehmer und mit Songs wie "Kin, Comrades & Country" von der 2010er EP "To Whatever End" konnten sie nur punkten. Auch wenn der Sound zu Beginn etwas durchwachsen war, ergab sich doch ein absolut rundes Bild zum Ende des Auftritts hin.

Vomit Division / Sebi

Was sich danach auf der Bühne bot, ist definitiv als eins der Highlights der fünften Ausgabe des Odyssey to Blasphemy zu bezeichnen. Vomit Division aus Bremen rissen so ziemlich alles ab, was es abzureißen gab. Die Truppe um Mastermind „Desmotes“, der dem einen oder anderen auch von Fiat Nox bekannt sein dürfte, gab vor vollem Haus absolut Vollgas und spielte sich in die Herzen der Zuschauer. Ein besonderes Highlight dieses ersten(!) Gigs dürfte auch das Cover von "Dig Up Her Bones" von den Misfits gewesen sein, bei dessen Refrain auch das gesamte Publikum mit einstieg. Der Rest des Sets war ein Potpourri des musikalischen Outputs der Band und als kleines Schmankerl zum Schluss gab es noch ein Cover von "Fuck off, we Murder" von GG Allin. So rundet man einen Black/Thrash-Auftritt ganz fantastisch ab. Vomit Division sollte man definitiv nicht aus den Augen lassen!

Outlaw / Sebi

Die Nachfolger hatten somit große Fußstapfen zu füllen, aber Outlaw aus Brasilien gelang das ganz wunderbar. Ordentlich schneller Black Metal mit leicht atmosphärischem Einschlag war genau das richtige nach dem ekstatischen Auftritt von Vomit Division. Mit einer Mischung aus altem und neuem Klangwerk machte die Truppe keine Gefangenen und spielte auch mit "The Unending Night" einen Track vom kommenden Album "Reaching Beyond Assaiah", das am 31.03.2023 über AOP Records erscheinen wird. Ebenfalls ein absolut starker Auftritt an diesem Samstag.

Necro Ritual / Sebi

Der nächste Act kündigte sich bereits durch den Duft von Räucherstäbchen und einen mit einem Hirschschädel dekorierten Mikrofonständer an: Es war Zeit für Necro Ritual, die Bühne zu entern. Die Stimmung im Publikum stieg immer weiter an und die 2003 gegründete Truppe aus England machte keine Kompromisse mit ihrem absolut vorwärts gerichteten Old School-Sound und überzeugte durch Songs von ihrem aktuellen Album "Bysmer". Ein absolut lohnenswerter Auftritt, der noch länger in Erinnerung bleiben wird.

Heretic / Sebi

Im Anschluss wurde es richtig sleazy, denn die Black’n'Roll-Urgesteine von Heretic waren angereist, um das Resonanzwerk ordentlich umzukrempeln. Schnell war klar, dass die Jungs aus Nordbrabant dazu einladen würden, ordentlich das Tanzbein zu schwingen, denn es kam direkt richtig Bewegung ins Publikum. Kein Wunder, denn songs wie "Black Metal Punks" von der 2016er Scheibe "Underdogs of the Underworld" oder "Berserker" sind Garanten für Ausschweifungen. Kuriosum dieses Auftritts war wohl der „Sturm“ auf die Bühne von Illum Adora-Kopf "Hurricane Hellfucker", der ein kurzes Intermezzo am Mikrofon hatte, bevor er wieder von der Bühne geleitet wurde. Wieder ein richtig starker Auftritt an diesem Samstag.

Desaster / Anna Apostata

Das nächste Highlight dieses Tages ließ aber auch nicht lange auf sich warten. Es war Zeit für den Headliner an diesem Abend: Desaster aus Koblenz! Viele einleitende Worte muss man über diese Black/Thrash-Institution wohl nicht verlieren, Desaster sind einfach großartig. Die Stimmung war absolut auf dem Zenit, sowohl im Publikum, als auch bei der Band. Zwischendurch konnte man sich schon die Frage stellen, wer wohl mehr Spaß an diesem Gig hatte, das Publikum oder die Band selbst. Die Setlist an diesem Abend war ein Rundumschlag durch die Banddiskographie - Klassiker wie "Teutonic Steel" und "In a Winter Battle" fügten sich nahtlos in neueren musikalischen Output wie "Churches without Saints" vom gleichnamigen Album. Da bleibt nur den Hut vor diesem Auftritt zu ziehen, das war ganz groß!

Power From Hell / Anna Apostata

Als Ausklang des Abends hat sich das Team der Odyssey to Blasphemy etwas ganz Besonderes ausgesucht: Und zwar nichts Geringeres als die Deutschlandpremiere der brasilianischen Black Metaller von Power From Hell. Das Quartett aus São Paulo konnte mit seinem abwechslungsreichen Black Metal durchaus punkten und bot den Anwesenden eine Mischung aus seinem musikalischen Gesamtwerk. Tracks wie "Mother of Abominations" vom aktuellen Output "Shadows Devouring Light" konnten dabei genauso überzeugen wie "Prostitute of Satan" vom ersten Album "The True Metal". Besonderes Highlight war sicher auch das Bathory-Cover "Satan My Master". Insgesamt war das ein ganz fantastischer Abschluss eines grandiosen Konzerttages. 

 

Fotos: Anna Apostata / Sebi

Bericht: Sebi

PUNKTE
Bewertung

Die fünfte Ausgabe des Odyssey to Blasphemy lässt sich in einem Wort ganz gut beschreiben: Großartig. Von der Organisation über die Bandauswahl bis zum Sound hat an diesem Tag alles gestimmt. Da kann sich das Team gut und gerne auch selbst auf die Schulter klopfen, Hut ab! Wir waren jedenfalls vollends überzeugt und freuen uns auf die sechste Ausgabe am 11.11.2023!

Erscheinungsdatum

  • 11.02.2023
Sebi

"I envy the maggots. Their stuff at least sticks together."

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