11.11.2023 - Odyssey to Blasphemy VI, ResonanzWerk Oberhausen - Taake + Ancient Rites + Zwielicht +++
Review

11.11.2023 - Odyssey to Blasphemy VI, ResonanzWerk Oberhausen - Taake + Ancient Rites + Zwielicht +++

Am 11.11.2023 war es wieder soweit und alle nicht-Karnevalisten pilgerten in das Resonanzwerk nach Oberhausen um der Odyssey to Blasphemy VI beizuwohnen. Wie immer wartete auch diese Ausgabe mit einem wahrlich hochkarätigen Line-Up auf.

  • von Sebi
  • 03.01.2024

Auch dieses Mal öffneten sich die Tore zur Odyssey to Blasphemy um kurz vor 14:00 Uhr und gewährten Einlass in das Oberhausener Resonanzwerk. Ein kurzer Blick über das Merchangebot ließ uns wie immer positiv frohlocken, denn neben Crawling Chaos Records und Mors Vocat gaben sich sowohl Ancient Spirit Terror sowie das Düsseldorfer Tape-Label Rat Covenant die Ehre und brachten so neben dem Merch der auftretenden Bands noch ordentlich Abwechslung in das Programm. 

KVR / Sebi

Wir waren etwas knapp dran dieses Mal und stiegen somit direkt in die Weihrauch geschwängerte Luft des Resonanzwerks ein, die sich von der Bühne ihren Weg durch die Menge bahnte. Das Düsseldorfer Quartett KVR vollzog den Einstieg in diese Odyssey und dieser gelang ganz grandios! Mit ihren hypnotisch-melodiösen Riffs zog die Truppe das doch schon zahlreich erschienene Publikum gleich in ihren Bann und lieferte ein brachiales Stück nach dem anderen. Von treibendem Midtempo bis zu deutlich schnelleren Stücken konnten KVR an diesem Tag vollends überzeugen. Starker Einstieg in den Tag!

Grabunhold / Anna Apostata

Im Anschluss gaben sich Grabunhold als Ersatz für die kurzfristig ausgefallenen Vargsheim die Ehre, die Dortmunder Truppe um Baxaxaxa-Keyboarder Irrwycht absolvierte damit ihren ersten Auftritt seit drei Jahren. Leider merkte man den Jungs an, dass sie seit längerer Zeit nicht auf der Bühne standen, auch der Soundcheck verzögerte sich ein wenig. Trotz dieser Anfahrschwierigkeiten fanden Grabunhold bei den mittlerweile zahlreich erschienenen Pilgern der Odyssey großen Anklang mit ihrem melodisch starken Up-Tempo Black Metal. Deutlich zeichnete sich auch ab, dass die Truppe von Song zu Song sicherer und eingespielter wird. Zum Ende hin eine sehr runde Sache!

Dikasterion / Anna Apostata

Aus Belgien kündigten sich Dikasterion mit Handsirene statt Intro an und gaben von vornherein Vollgas. Mit keifendem Gesang zu eingängigen Midtempo Black/Death Riffs gab Fronter Death Commander alles. Die Darbietung wurde vom Publikum auch würdig honoriert und so war auch der Auftritt von Dikasterion eine absolut runde Sache!

Tsatthoggua / Anna Apostata

Vor vollem Haus spielten anschließend die Marler von Tsatthoggua auf und stiegen ebenfalls direkt mit Vollgas ein. Nachdem die Truppe 2019 ihre Rückkehr nach 19 Jahren bekanntgab und neben diversen Gigs auch ein neues Album herausgeprügelt hat ist es fast so, als wären sie nie weg gewesen. Der brachiale „auf die Fresse“-Sound findet beim Publikum im Resonanzwerk großen Anklang und so werden Klassiker wie „Worm of Sin“ oder „Niemals Geboren“ ebenso hart abgefeiert wie der neue Song „Master Morality“ vom kommenden Album.

Bevor mit Zwielicht ein von uns wirklich herbeigesehnter Act die Bühne enterte machten wir uns auf den Weg das kulinarische Rahmenprogramm zu begutachten, neben Currywurst und Pommes wurden auch vegane Alternativen zu wirklich angemessenen Preisen angeboten, wie man es von vorherigen Ausgaben bereits kennt. Sicherlich ist immer etwas Luft nach oben, aber für eine Veranstaltung dieser Größenordnung ist das nun wirklich absolut ausreichend und vor allem lecker gewesen. 

Zwielicht / Anna Apostata

Im Anschluss gaben sich Zwielicht die Ehre. Die Truppe aus dem Ruhrpott blickt auf eine bald 18-jährige Bandgeschichte zurück. Mit ihrem schön rohem Black Metal hatten sie die Anwesenden im Resonanzwerk direkt in ihren Bann gezogen. Ein besonderes Highlight war der Gastauftritt zu „The Fallen Abbey“. Insgesamt bestach die Setlist der Jungs durch einige völlig neue Songs die wohl auf dem im Februar kommenden Album „The Aphotic Embrace“ zu hören sein werden. Insgesamt war der Auftritt von Zwielicht eins der Highlights dieser Odyssey to Blasphemy!

Old / Anna Apostata

Bei Old aus Siegen war der Name keinesfalls Programm, obwohl die Truppe mittlerweile seit 20 Jahren im Geschäft ist gaben sie von Anfang an Vollgas und die Halle zum Beben. Absolut feiner eingängiger Black/Thrash schallte den Anwesenden um die Ohren und lud zum Tanze. Mit ihrem im März erschienenen neuen Album „Dawn of Darkness“ hatten Old auch einige neuere Songs im Gepäck und schöpften aus dem Vollen. Inquisitor und Darkness in Me gehören mit Sicherheit zu den Highlights des Sets auf der sechsten Odyssey to Blasphemy. Wer die Truppe bisher noch nicht auf dem Schirm hatte, sollte sich da definitiv nochmal genauer reinhören, das hat Live richtig Spaß gemacht!

Ancient Rites / Anna Apostata

Mit nun knapp 40-minütiger Verspätung schafften es die belgischen Urgesteine von Ancient Rites auf die Bühne des Resonanzwerks in Oberhausen. Die Truppe aus Diest in Belgien ist mit Sicherheit die Dienstälteste Band auf dieser Odyssey to Blasphemy gewesen, dennoch merkte man Ihnen ihr Alter kaum an, die Bühnenerfahrung hingegen schon. Bereits vom ersten Ton an hatten Ancient Rites die prall gefüllte Halle in ihren Bann gezogen und spielten sich gekonnt durch ihr Set, dass einmal quer durch die Bandhistorie führte, als krönenden Abschluss spielten sie „Fatherland“ vom gleich betitelten Album und verließen unter großem Applaus die Bühne.

Taake / Anna Apostata

Leider sorgten weitere Verzögerungen dafür, dass Taake erst mit etwa einer Stunde Verspätung die Bühne betraten. Allerdings tat dies der Stimmung wirklich keinen Abbruch, denn die norwegischen Black-Metal-Urgesteine, gaben von Anfang an Vollgas und ließen so jegliche Verzögerung des Tages in Vergessenheit geraten. Von Anfang an vereinnahmten sie das gesamte Publikum und Frontmann Hoest gab mit seiner energetischen Performance wirklich alles. Hypnotisch-erratische Bewegungen sogen die Anwesenden komplett ein und die Stimmung kam noch einmal auf einen absoluten Höhepunkt. Taake spielten sich höchst motiviert durch ihre Setlist aus altem und neuem Material vom aktuellen Album "Et hav av Avstand" und wurden so auch ein absolutes Highlight dieser wieder einmal sehr gelungenen Odyssey to Blasphemy!

PUNKTE
Bewertung

Auch die sechste Odyssey to Blasphemy lässt sich wieder als voller Erfolg bezeichnen, durch die Bank haben alle Bands dieses hochkarätigen Line-ups überzeugt und bei den Anwesenden einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Man kann nur den Hut vor der Leistung der Crew hinter diesem Event ziehen, dass im kommenden Jahr in die bereits siebte Runde gehen wird. Hoffentlich hält die Odyssey to Blasphemy noch viele Jahre an!

Erscheinungsdatum

  • 11.11.2023
Sebi

"I envy the maggots. Their stuff at least sticks together."

+