Skjaldborg - Todgeweiht
Review

Skjaldborg - Todgeweiht

Langsam wird’s richtig eng mit den Albennamen. Wenn man nach „Todgeweiht“ und „Album“ googelt bekommt man erstmal 1000 Sachen, aber nicht den Silberling von Skjaldborg geliefert. Warum das ziemlich Schade ist, sag ich euch gerne:

  • von Ghostwriter
  • 16.11.2022

Weil der Herr Virus, der geistige Schöpfer von Skjaldborg, da aus meiner Sicht etwas sehr Feines mit seinen Sessionmitstreitern produziert hat. Viking Black soll es sein und sehr Viking ist es geworden. Wiedermal beweist sich außerdem, dass Untergrundmusik sich in keinster Form vor der größeren und oftmals gepushten Mainstreamkonkurrenz ducken muss. Auf den 7 Tracks der Platte vereint sich die Härte von Borknagar, mit Melodic ala Ensiferum und dem Hang zu ausladender Atmosphäre wie man sie von Finntroll oder Manegarm kennt.

Wie jede ordentliche Viking Platte, beginnt „Todgeweiht“ mit einem schönen Intro eines Schlachtenszenarios und man fühlt sich direkt in einen nebligen Wald frühmorgens kurz vor einer blutrünstigen Auseinandersetzung mit Germanen versetzt. „Hornstoß“, so das Stück, geht dann nahtlos in den Titelgegebenden Song „Todgeweiht“ über. Episch, melodisch und mit dem Growlen von Virus und dem recht einfach gehaltenen Riff + Klangwand brutal eingängig - und ja, man singt Deutsch. Wer schon mal einer ordentlichen Re-Enactment Schlacht beiwohnen durfte, kennt das Geräusch von in der ferne donnernden Schwertschlägen auf Schilde um die Gegner einzuschüchtern. So beginnt „Schildwall“ und geht in ähnliche Strukturen über wie schon der Titeltrack. Zur Mitte wird allerdings der zugegeben etwas monotone Song durch ein Trommelgewitter und supportende Riffs zum Durchatmen verholfen bevor der Song mit „Schlachtengetümmel“ schließt.

Offenbar kommt kaum ein Viking Album ohne Ballade aus. Track 4 „Kriegerherz“ könnte zumindest stellenweise als diese betitelt werden. Sehr beschaulich und ruhig wird eingestiegen um mit dem lieblichen Growls von Virus überhaupt nichts von einer Ballade zu haben. Dennoch ist der Song vor allem gegen Ende eines der melodischsten Stücke der Scheibe. Der „Blutritt“ beginnt mit, wer hätte es vermutet, mit Pferden und kennt bis auf den Anfang und das Ende keine echte Pause. Wie getrieben werden die knapp 5 Minuten durchgepowert und zeigen auch nochmal wie effektiv Keyboards sein können, wenn es gilt, im Hintergrund die richtige Atmosphäre aufzubauen. „Krone Der Schöpfung“ knallt wie der Vorgänger praktisch auch von vorne bis hinten durch und hier kommt der BM-Wille noch am besten zur Geltung. Geschredder vom Feinsten gepaart mit den bekannten Growls, während „Zerfall“ zum Schluss nochmal mit aller Gewalt alle zur Verfügung stehenden Elemente kombiniert (und das mit einer schnellen Taktzahl) Das (ohne Track 1 einzurechnen) kürzeste Stück ist auch ein guter letzter Song, wobei ich eigentlich ein schönes Outro erwartet hätte und kein simples Fade-Out.

Trackliste:

01. Hornstoß (Intro)
02. Todgeweiht
03. Schildwall
04. Kriegerherz
05. Blutritt
06. Krone der Schöpfung
07. Zerfall

7.5
PUNKTE
Bewertung

Alles in allem liefert Skjaldborg für ein Debüt sehr brauchbares Material ab und dürfte vor allem für Fans des Genres ein Muss darstellen. Echte Kritikpunkte habe ich keine, außer vielleicht die in Summe etwas gleichen Songstrukturen, was aber durch die einschlägigen atmosphärischen Mittel wieder wett gemacht wird. Da das Album bereits 2013 releast wurde, darf man wohl auf die nächste Platte gespannt sein!

Band

  • Skjaldborg

Album Titel

  • Todgeweiht

Erscheinungsdatum

  • 31.08.2013
Ghostwriter

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