Interview mit Marko Lehtinen (Ashtar)
Interview

Interview mit Marko Lehtinen (Ashtar)

Ashtar könnte man wohl immer noch DEN Schweizer Blackened-Doom-Geheimtipp nennen. Nach einem ersten Zusammenstoß und spontanen Interview auf dem UTBS und einem Auftritt auf einer UG-eigenen Veranstaltung haben wir immer mal wieder Blicke in Richtung Eidgenossenschaft geworfen und Ashtar um Nadine und Marko Lehtinen beobachtet. Nach dem starken Debüt "llmasaari" von 2015 (aber nicht dem ersten Projekt der beiden) wurden nun die Aufnahmen zum nächsten Album abgeschlossen. Zeit für uns, kurz nachzuhaken.

  • von Ghostwriter
  • 19.09.2019


 UG: Servus Marko!


 Marko: Hey Grave!
 
UG: Erstmal Gratulation zum nächsten Step des neuen Albums, dem Einspielen im Studio! Magst du uns kurz erzählen, was eure Hörer nach "Ilmasaari" erwartet?


Marko: Das Album ist ja noch nicht ganz fertig, von daher ist es relativ früh, um über Details zu sprechen. Aber so viel vorweg: Es hat fünf Songs, der längste dauert fast 15 Minuten. Und ästhetisch knüpft es klar an "Ilmasaari" an. Das Album enthält Black Metal und Doom, dazu gibt's wieder hypnotische Elemente. Es klingt also sicherlich nach Ashtar, wir haben einfach etwas länger an den Finessen gefeilt und uns ein bisschen mehr Zeit für die Overdubs genommen. Dadurch ist das neue Album vielleicht eine Spur elaborierter.
 
UG: Das klingt auf jeden Fall schon mal sehr verheißungsvoll, ich persönlich habe das erste Album schon sehr gefeiert. Ist das Werk komplett von euch beiden oder hattet ihr noch Sessionmusiker oder andere Bandmitglieder involviert?


Marko: Wie schon bei "Ilmasaari" nahmen wir alles zu zweit auf: Vocals, Gitarren, Bass, Schlagzeug und Violine. Wir waren zu Beginn zwar offen für Gastmusiker, aber irgendwie blieb dann doch alles beim Alten.…
 
UG: …was im Endeffekt auch die vollständige künstlerische Freiheit bedeutet. Bist du persönlich zufrieden mit dem Aufnahmeprozess, oder gab es Hürden währenddessen?


Marko: Genau, die totale künstlerische Freiheit! Deshalb sind wir auch gerne ein Duo. Wir können uns verwirklichen, ohne mit weiteren Bandmitgliedern diskutieren zu müssen. Andererseits lastet der Druck, auf den Punkt kreativ und produktiv zu sein, ganz auf unseren Schultern. Mit dem Aufnahmeprozess bei Helium Records in Basel bin ich jedenfalls zufrieden. Wenn man bedenkt, dass Nadine und ich zwei kleine Kinder haben und es schwierig war, uns voll auf die Aufnahmen zu fokussieren, funktionierte alles reibungslos. Wir waren gut vorbereitet. Allerdings war nicht alles bis ins letzte Detail durchgeplant. So mussten wir im Studio stellenweise improvisieren und uns darauf verlassen, im richtigen Moment die richtige Eingebung zu haben. Das funktionierte sehr gut, beflügelte uns sogar. 
 
UG: Gibt es denn schon einen Titel für das Werk? Oder ist der noch geheim?


Marko: Wir haben eine Idee im Kopf, sie ist aber noch nicht ganz spruchreif. Was ich schon mal verraten kann: Der Titel wird wieder auf Finnisch sein.
 
UG: Ich hab auch gesehen, dass ihr wieder Gigs spielt. Wo darf man euch als nächstes sehen, und bekommt man dort auch schon den einen oder anderen neuen Song zu hören?


Marko: Die nächsten Gigs in Deutschland sind am 28. September am Stygian Pilgrims Festival in Braunschweig, am 23. November am Fall Of Man Festival in München und am 21. Dezember in Nürnberg. Dazwischen spielen wir mit Inter Arma, einer unserer absoluten Lieblingsbands, in Luzern in der Schweiz. Wir haben an den Konzerten sicher zwei der fünf neuen Songs im Set – auch den fast 15-minütigen.

UG: Dann bleibt mir an der Stelle fast nur noch eine Empfehlung auszusprechen, und bin schon gespannt, eure Songs live zu erleben! Die letzte Frage wäre natürlich nach dem anvisierten Releasedatum?


Marko: Den kann ich leider noch nicht genau nennen. Zuerst wird das Album von Greg Chandler von Esoteric gemixt und gemastert, zugleich arbeitet Antï Graphic in Zürich am Artwork. Danach müssen wir schauen, welches Label uns zu welchen Konditionen releasen wird. Ich denke, nächsten Frühling sollte es auf jeden Fall soweit sein!
 
UG: Ob wir so lange warten können, ist natürlich fraglich, aber müssen wohl… (lacht) Dann euch viel Erfolg mit euren großen und kleinen Projekten, und wir sehen uns in den Venues!


Marko: Alles klar, vielen Dank!

Das Gespräch führten Grave von Undergrounded und Marko Lehtinen von der Band Ashtar.

Ghostwriter

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