Interview mit Djane Tanja Holzwarth (Rofa-Metalbesen)
Interview

Interview mit Djane Tanja Holzwarth (Rofa-Metalbesen)

Heute im Quickcheck steht uns Tanja aka Festivalmama aka Djane Tanja Rede und Antwort. Tanja ist langjährige Djane im Club2 der Rofa, Erfinderin und Betreiberin des wohl gemütlichsten und vielleicht sogar einzigen Metalbesens in Baden Württemberg und obendrein Cateringfee an diversen Konzerten und Festivals.

  • von Ghostwriter
  • 15.04.2012

UG: Hallo Tanja, eine echte Ehre dich heute mit meinen Fragen zu löchern zu dürfen. Ich muss zugeben bei der Vorbereitung der Fragen etwas Probleme gehabt zu haben, da es einiges Interessantes über dich zu erfahren gibt!  Die Mischung aus Metal und Weinstube mutet auf den ersten Blick hin doch etwas unpassend an, vor allem wenn man es noch nicht selbst erlebt hat! Wie kommt man auf die Idee einen Metalbesen zu veranstalten?
 

Tanja: Erst mal Danke für die Blumen!! Freu mich auch auf das Interview *lacht* Nun zur Frage, meine Eltern haben seit 27 Jahren die Besenwirtschaft Spundloch und ich bin quasi damit groß geworden. Natürlich hab ich damit auch meinen Freundes- und Bekanntenkreis infiziert. Und da ich DJane bin, kam irgendwann die unvermeidliche Frage: „Wieso legst Du hier eigentlich nicht auf?? Würde super zur Schlachtplatte passen…“ – Und die Idee des Metal – Besens (Nach dem Motto: Metal, Wein und Schlachtplatte) war geboren! Anfangs haben wir das Ganze mit meinen uralten Boxen und ein paar Freunden inoffiziell gemacht, mittlerweile findet es einmal pro Saison statt und ist es ein anerkanntes und beliebtes Event!
 
UG: Beim letzten Besuch ist mir aufgefallen, dass trotz der Beschallung mit harter Musik auch viele „Alteingesessene“ mit dabeisaßen und sich kaum daran gestört haben, dass das Publikum im Vergleich zu ihnen wohl eher von einem anderen Stern zu kommen scheint. Was für ein Feedback hattest von den älteren Herrschaften bzw. gab es allgemein Reaktionen?


Tanja: Ich denke, wir hatten immer mal wieder ein paar Gäste dabei, die tatsächlich zufällig da waren, weil sie dachten, es sei der gewohnte Besenbetrieb. Die haben die Musik vermutlich einfach ignoriert und uns neugierig beobachtet. Wahrscheinlich haben sie gemerkt, dass wir gar nicht so verschieden sind. Zudem kommen immer mehr Stammgäste aus dem Ort, die die Musik mögen, auch wenn sie auf den ersten Blick gar nicht so wirken. Mir gefällt die Entwicklung ganz gut, weil wir „Metaller“ ja immer von Toleranz reden, jetzt können wir zeigen, dass das tatsächlich der Fall ist!
 
UG: Du bist seit einiger Zeit die DJane des Hartneckigs. An jedem ersten Samstag im Monat legst du im Club2 der Rofa von Amon Amarth bis Zuul FX alles auf was sich die Meute wünscht und rockst selber kräftig mit. Wie kam es zu deinem Engagement als Djane?


Tanja: Auch das war eher Zufall. Das Programm im Club 2 am ersten Samstag hieß früher „Crossing inside“, ursprünglich von DJ Wolle ins Leben gerufen. Der nachfolgende DJ, Phil, hat’s wirklich brillant gemacht, hatte aber irgendwann keine Zeit mehr dafür. Sein Nachfolger wollte nur jeden 2. Monat auflegen und ich äußerte leichtsinnig, die anderen Monate zu übernehmen – die alteingesessenen DJs Wolle und Eddie waren total begeistert von der Idee und ließen keine Widerrede zu. Ich und meine große Klappe. *lacht* Da wir das Programm auf alles, was kracht, erweitert haben, passte der alte Namen nicht mehr – HARTNECKIG war geboren…
 
UG: Bestimmt ist das Auflegen aber mehr Hobby und Passion als Job, mit was verdient denn die „Mama“ im Real Life ihre Brötchen?

Tanja: Ich bin Sozialpädagogin und arbeite in der ambulanten Kinder- und Jugendhilfe im Bereich der Krisenintervention. Das heißt, ich helfe Familien, die aus irgendeinem Grund, sei es das Schicksal, Arbeitslosigkeit, psychische Erkrankungen, eigenes Unvermögen oder Anderem in eine Not-, bzw. Krisensituation geraten sind, mit einer zeitlich befristeten Intervention die eigenen Kräfte wieder zu aktivieren und sich im besten Falle wieder selbst da raus zu holen.
 
UG: Wo wir schon von Brötchen sprechen: An der Stelle wollte ich mich auch gleich bedanken, bisher wurde noch jedes Festival auf dem ich dich gesehen habe zum absoluten Traum. Egal wie widrig die Umstände waren, du hast es immer geschafft den Campkollegen ein super leckeres und vor allem umfangreiches Frühstück zu servieren und ich habe nicht nur einmal davon profitiert. Ist das purer Altruismus oder warum bist du für viele die „Festivalmama“?

Tanja: Ich lebe selbst gerne etwas luxuriös auf Festivals, die Zeiten von 2 – Mann – Iglu – Zelten, Isomatte und Tütensuppe sind längst vorbei. Ich möchte mein Festival genießen können und nicht nach 2 Tagen fix und alle sein. Und dazu gehört neben dem Tequila Sunrise mit Eiswürfel eine gesunde Ernährung mit Salat und Obst usw., viel Wasser und v.a. eine bequeme Behausung. Da ich gerne gastfreundlich bin und mich ebenso gerne um andere kümmere, kriegen meine Mitcamper einiges ab – meist ist es eh immer ein Geben und Nehmen, eine große Familie halt.
 
UG: Und wie kommt man dazu z.B. auf dem Summerbreeze oder auf anderen Festivals/Konzerten das Catering zu schmeißen bzw. zu unterstützen?

Tanja: Auf dem Summerbreeze direkt hab ich nie das offizielle Catering gemacht, nur auf dem viel kleineren Metallic Noise Festival. Aber ein Freund von mir, Robby Beyer, der Fronter von Karkadan, hat ein Label (Supreme Chaos Records) und da unter anderem Agrypnie unter Vertrag. Auf dem besagten Summerbreeze gab es backstage eine Agrypnie – Prelistening - Session und gemeinsam mit Freunden organisierte ich das Frühstück dazu im Pressezelt. Ansonsten helfe ich Robby bei seinen „Metal – Nights“, die er ca. 6mal im Jahr hauptsächlich in der Rockfabrik Ludwigsburg und im Club Zentral in Stuttgart veranstaltet – Und natürlich bin da u.a. ich für das leibliche Wohl der Bands verantwortlich…

UG: Wo kann man dich denn dieses Jahr antreffen?

Tanja: Festivaltechnisch? Voraussichtlich auf dem With Full Force, dem Baden in Blut, Party.San und dem Summerbreeze. Ansonsten v.a. bei HARTNECKIG und den Metal Nights…

UG: Und zum Schluss noch der Klassiker: Wenn du Tanja mit 25 Jahren treffen könntest, was würdest du ihr sagen bzw. als Tipp mitgeben?

Tanja: „Lass das weitere Leben auf Dich zu kommen – Es wird nicht immer einfach, aber es lohnt sich!!“
 
UG: Dann freue ich mich auf jeden Fall dich das nächste Mal beim Metalbesen oder beim Hartneckig zu treffen und das eine oder andere „Viertele“ mir zu Schlotzen und bedanke mich für deine Zeit!!!

Tanja: Gerne, danke für das Interesse!!

 
Das Interview führten Grave von Undergrounded und Tanja Holzwarth, Djane des Hartneckig Events und Veranstalterin des Metalbesens! Mehr Infos hierzu findet ihr unter: www.facebook.com/HARTNECKIG www.weingut-holzwarth.de www.metal-nights.de



 

Ghostwriter

+