Interview mit Artur Reis (Blizzard)
Interview

Interview mit Artur Reis (Blizzard)

Heute steht uns im Interview "Tank Commander" Atze, seines Zeichens Sänger und Gitarrist der Band Blizzard Rede und Antwort. T. C. Atze ist neben dem Bassisten "PoserChrusher" Jan und Balör "TheExterminatör" (Drums) Gründungsmitglied der 1998 formierten Band und heute unser Sprachrohr in den Schneestörm der Extraklasse

  • von Ghostwriter
  • 16.10.2012

UG: Hallo Tank Commander Atze!

Atze: Hallo grotesker Grave,  trinke gerade ein Tasse Blut, hmm lecker, schlürf.

UG: *lach* So entspannt kanns ja gleich direkt losgehen! 15 Jahre ist ne ganz schön lange Zeit und knapp 10 Releases eine Menge Holz. Wenn ich das richtig sehe seid ihr auch immer noch in der Originalbesetzung?

Atze: Nicht ganz, also der erste Bassist war Bastard Joe (spielt jetzt bei Chant of Blasphemy) ist vor der ersten LP ausgestiegen, mit ihm haben wir die „Hellish Rock’n Metal“ und die Split mit Witchburner „United Forces“ aufgenommen, dazu die ersten LiveGigs gespielt. Kurz vor dem ersten Album „Pure Filth and Mayhem“ ist dann der Posercrusher dazu gestosssen und glücklicherweise heute noch dabei.

UG: Klingt auf jeden Fall beständiger wie andere Underground Bands von dem Kaliber! Wenn man nach Blizzard gockelt findet man neben euch auch noch mindestens zwei andere „Blizzard-Bands“ mit teils  fragwürdigsten musikalischen Inhalten. Was macht euch aus bzw. was macht euch „fucking official“?

Atze: Zum einen waren wir die ersten die uns so Getauft haben, zum anderen sind wir die Einzigsten die den Namen Blizzard verdient haben. Unser Sound ist dreckig, roh, brutal und immer ein bisschen Assi,  das passt wie die Faust aufs Auge.  Es gab/gibt noch eine Ami-Band mit gleichem Namen, die haben uns sogar mit einem Anwalt gedroht doch als sie auf Balors Hinweis festgestellt haben, dass wir schon viele Releases hatten und sie noch keinen Einzigen, haben sie schnell den Schwengel eingezogen!  Die anderen Bands die sich Blizzard nennen braucht man nicht zu erwähnen. Wenn wir einen ganz besonderen Namen gewollt hätten, dann würden wir jetzt „Extravagante Extrawürste“ heißen oder son Scheiss. Der Name „Blizzard“ hat einfach gut gepasst und wir hatten mächtig Bock darauf, der Rest war uns ziemlich egal!

UG: Vor ein paar Monaten habt ihr die „Europe Riot“ Tour mit Fingernails  durchgezogen und lt. euren Statusmeldungen lief nicht wirklich alles rund. Wie war es denn für euch bzw. wo waren die Haken und wo waren die Sternstunden?

Atze: Also mit dem Wetter hatten wir wirklich kein Glück, fast überall nur Regen, sogar in Bella Italia. Die Gigs unter der Woche waren auch nicht allzu gut besucht. Aber sonst hatten wir mit den Jungs von Fingernailz viel Spaß und konnten noch ein paar Brocken Italienisch lernen. In Luzern spielten wir in eine Sportsbar, das war eine ganz neue Erfahrung. Nicht zu vergessen Rom und Florenz bei strömendem Regen…

UG: Wirklich aufgefallen seid ihr uns am Metal-Nights Thrash-Attack in Stuttgart, wo ihr den Saal ganz schön zum Kochen gebracht und fast mehr Party gemacht habt, als der Headliner.  Wie treu ist die Fanbase im Underground deiner Meinung nach?

Atze: Das ist schwer zu sagen, sicher ist das im Underground die Leute viel treuer sind als im Mainstream-Bereich.  Wenn wir Live spielen machen die Leute ordentlich betrieb, dann machts natürlich zehnmal so viel Spaß und solange das so ist, werden wir immer Shows spielen!

UG: Eine gesunde Einstellung in meinen Augen! Du bist der „Vokillist“ der Band und der Chef an der Gitarre, schreibst du auch eure Texte oder teilt ihr euch die Arbeit?

Atze: Also das ist unterschiedlich, für die wenigsten Songs hab ich die Texte allein gemacht, meistens ergänzen wir uns. Hin und wieder schreibt auch einer nen Text allein.

UG: Mein persönlicher Favorit ist nach wie vor „666 Angry Barbarians“ mit der wohl geilsten Textzeile: „Grandma is coming get out of the ring… don’t mess with the 666 angry Barbarians”. Seht ihr eure Musik auch mit einem Augenzwinkern?

Atze: Der Text zu „666 Angry Barbarians“ ist zufällig entstanden, in dem Moment dachte ich nur das passt, war nur so ein Gefühl. Ob der Song einem später immer noch gefällt kann man beim Songwriting nie sagen. Mit „666 Angry Barbarians“ bin ich nach wie vor sehr zufrieden und wir werden ihn noch oft Live zum Besten geben.  „Grandma’s coming get out of the ring“  heißt einfach so viel wie leg dich nicht mit Grandma an. Also ein wenig Augenzwinkern ist schon immer dabei, man sollte sich einfach selbst nicht zu ernst nehmen. Wenn ich mir Texte von z.B. Manowar anschaue kann ich mir nicht vorstellen, dass die das alles Bier-ernst nehmen.

UG:Der letzte Release „Fuck the Universe“ war im März 2012. Wie war die bisherige Resonanz auf die Scheibe?

Atze: Die Resonanz auf die Scheibe war ganz ok, vielleicht wäre sie besser ausgefallen wenn wir das Album etwas später veröffentlich hätten, das war uns aber egal. „Fuck the Universe“, ist sehr spontan entstanden, die Songs sind einfach aus uns rausgesprudelt.  Nach der „Rock’n Roll Overkill“ wollten wir wieder etwas Flotteres machen und ich denke, das ist uns ganz gut gelungen…

UG: Das ist in meinen Augen definitiv geglückt! Ihr arbeitet ja momentan auch an einer DVD und hattet unter anderem unser Rohmaterial von der Thrash-Attack angefragt. Was erwartet den eingefleischten  Blizzard-Fan auf dem Silberling?

Atze: Hauptbestandteil ist natürlich der Thrash-Attack Gig im Club zentral, hat viel Spaß gemacht und ein wir haben einen Haufen nette Leute getroffen.  Dazu gibt’s noch einen Tour-Zusammenschnitt von der Blizzard/Barbatos Tour 2010 mit den ein oder anderen lustigen Szenen. Rehearsel-Videos von 2010 und 2012, sowie ein Interview und die ein oder andere Überraschung!

UG: Wenn du Artur Anfang 1998 mit deinem heutigen Wissen treffen könntest und ihm etwas mit auf den Weg geben könntest, was wäre das?

Atze: Also zuerst Mal würde ich „Hallo“ sagen, man muss ja freundlich sein. *lacht* Dann würde ich  mir die Bundesliga-Fußballergebnisse von 1998 bis 2012 mitteilen, dann hätte ich zumindest keine Geldsorgen und natürlich eine Beruhigungstablette, kommt ja nicht alle Tage vor das man sein Ich aus der Zukunft trifft…

UG: Vielen Dank für deine Zeit, ich freue mich schon auf den nächsten Gig bzw. vielleicht sogar auf einen Gig der von uns mitorganisiert wurde?!

Atze: Kein Thema, wir sehen uns bestimmt bald wieder, spätestens auf dem nächsten Blizzard Gig von Undergrounded… Grüße, *schlürf*

Das Interview führte Grave von Undergrounded und Artur "Tank Commander" Reis, Sänger und Gitarrist von Blizzard.

Ghostwriter

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