Anti-Islamischer Black Metal - Interview mit Lord Magus Faustoos
Interview

Anti-Islamischer Black Metal - Interview mit Lord Magus Faustoos

Auf dem diesjährigen Under The Black Sun Festival ist unser Team in der Backstage Area auf eine interessante Persönlichkeit gestoßen: Lord Magus Faustoos. Der Black Metal-Musiker ist Gründer der Arabic Anti-Islamic Legion und des Kollektivs Endarkening Occult Wartist Lodge, spielt in zahlreichen Bands und hat in der arabischen Welt nicht bloß Probleme mit den Behörden gehabt oder „Mi Mi Mi“-Rufe religiöser Fundamentalisten geerntet, wie es so manch eine satanistische oder zumindest anti-christliche Band in Europa mitunter tut, sondern musste gar um sein Leben fürchten. Die Geschichte des gebürtigen Iraners hat uns dermaßen fasziniert und ins Nachdenken gebracht, dass wir den Mann unbedingt zu Wort kommen lassen wollten.

  • von Ghostwriter
  • 10.07.2018


Seht hier unser Interview:

Magus könnte manchen Underground-Kundigen bereits durch Beaten Victoriouses oder Mogh bekannt sein. Mit Ersterer trat er auch schon auf der verregneten 2017er Ausgabe des UTBS auf und konnte ordentlich begeistern, auch das 2017er Album „Drown The Enlightened“ ist eine wahre Wucht und kann man nur empfehlen. Doch das sind nicht die einzigen musikalischen Projekte, in welche der nach langem Aufenthalt in Indien jetzt in Deutschland lebende Multi-Instrumentalist verwickelt ist. Steht er bei Beaten Victoriouses als Gitarrist und Sänger auf der Bühne, bringt er bei den orientalisch beeinflussten Mogh auch Instrumente wie das Cello, Klangschalen, Tamburin oder hierzulande gänzlich unbekannte Saz-Lauten ein – darüber hinaus wirkt er auch bei Artes Orbis, Nashmeh und Tears of Fire, sowie dem Dark Ambient/Drone-Projekt Yajuj O Majuj mit und hatte sogar schon einmal mit dem Hannoveraner Ein-Mann-Projekt Gebrechlichkeit als Live-Unterstützung gearbeitet.

Mit anti-christlichem Black Metal wirbelt man Anno 2018 definitiv nicht mehr so viel Staub wie in den Anfangstagen auf – und nicht einmal Ende der 80er, Anfang der 90er war der Status Quo so extrem, da das Christentum bei weitem nicht mehr so radikal mit der europäischen Gesellschaft verwurzelt ist, wie es unter den Muslimen mit dem Islam scheint. Was auch immer man von Black Metal halten mag, der in den arabischen Ländern geschmiedet wird – Fakt ist, dass kein Black Metal-Musiker, ob aus Skandinavien oder anderswo in Europa, mehr Angst vor Folter, Verfolgung oder Gefängnis haben muss, sofern er keine Kirchen in Brand setzt oder Morde begeht. In der arabischen Welt zeichnet sich hier aber ein ganz anderes Bild ab: Und dieser Speerspitze des arabischen Black Metals muss man Respekt zollen und großen Mut zusprechen.
 

Ghostwriter

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