Das Album befasst sich konzeptionell mit Kriegsgerät verschiedenster Art und es werden unter anderem Religion, Geld, die Geschichtsschreibung und der Krieg selbst als Waffe verstanden und thematisiert. Musikalisch hat sich, wie Eingangs erwähnt, wenig geändert. Eher simple Riffs, dröhnende Gitarren und Keyboard/Synthies sowie Chorus der fünf Bandmember erschaffen eins der dichtesten Klangerlebnisse, die mir bisher untergekommen sind. Die Werke, die allesamt Überlänge haben (was für atmosphärischen Black Metal nicht gerade selten ist), gehen dabei nahtlos ineinander über.
Die Songs werden immer wieder aufgelockert, z.B. bei „Treacherous teachings - Weapons of Religion“ durch Mönchs-Singsang, der durch den Ruf eines Muezzins abgelöst wird und damit die Religion als Waffe bzw. deren falsche Lehren symbolisiert. Oder im Track „Flexible facts - Weapons of Chronlogy“, in dem Auszüge von John F. Kennedy's „Conspiracy Speech“, unterlegt mit Drums und melodischer Gitarre, an Orwell erinnern mögen. All dies unterstreicht das starke Konzept und die eigentliche Kunst von The Committee, unterschwellig hochbrisante Themenkomplexe in ihre Songs einzubinden. Das hat in der Vergangenheit immer wieder diverse SJWs auf den Plan gerufen, die sich aber schlussendlich oft wenig Reim auf die martialische Bühnenperformance und die fast schon romantisch zu nennende Sowjet-Ästhetik machen konnten. Wer also auf „Memorandum Occultus“ The Committee in Reinkultur hören möchte, bekommt in den über 50 Minuten Spielzeit verteilt auf sechs Tracks genau dieses. Zusätzlich liegt der auf 1000 Stück limitierten CD Version auch ein fein geschnittener Patch bei, was den Silberling für jeden Fan zum absoluten „must-have“ macht.
Trackliste:
1. Dead Diplomacy - Weapons of war
2. Synthetic, organic goods - Weapons of genocide
3. Golden chains - Weapons of finance
4. Treacherous teachings - Weapons of religion
5. Flexible facts - Weapons of chronology
6. Intelligent insanity - Weapons of methodology and duality
Bewertung:
8 von 10 Punkten