Ein Album, vier Lieder, 37 Minuten – allein durch diese Fakten sind die Fronten auch gleich geklärt. Wir haben es hier offenbar nicht mit kurzen, eingängigen Knüppelstücken zu tun, sondern mit einer fulminant inszenierten, atmosphärischen Reise in die hintersten Bereiche der Unterwelt. Aber lassen wir mal die Kirche im Dorf, denn das Album beginnt vergleichsweise melodisch und ist auch gar nicht so aggressiv, wie erwartet. Von Anfang an schneiden sich Ignis Gehenna mit kantigen Riffs einen Weg durch quasi endlose Helikoptertakte und setzen hier und da passende Akzente.
Der zweite Titel „Threshold“ ist – trotz seiner Eigenschaft als längster Song des Albums – gleichzeitig ein instrumentales Machwerk, welches im Übergangswerk und in den Tempowechseln teilweise herausragend funktioniert und sich nur selten im Gitarrenspiel verliert. Bislang also alles top, aber dann machen die Australier etwas Unerwartetes. Mit „Numenos Fyrphos“ setzen sie erstens eine harte Kante, gerade, als das Album auf seinem Höhepunkt ist. Und zweitens ist dieses Interludium mit viereinhalb Minuten deutlich zu zäh und erschwert den Übergang zum Titelsong der Scheibe doch merklich. Dieser überzeugt dann aber doch wieder durch schwungvolle Passagen, eine ordentliche Portion Melodik und sorgt für einen choralen Abschluss dieser insgesamt sehr gelungenen Platte.
Trackliste:
1. Sulphur Pit
2. Threshold
3. Numenos Fyrphos
4. Rites Of Transvaluation
Bewertung:
8,5 / 10