Was genau Spektr mit Cypher vorhatte kann ich mich mir nicht genau erklären und würde die (wenn überhaupt gewollt) Nische wieder zumachen und die Scheibe direkt in den Bereich „Dark Ambient“ einordnen. Diese Nische ist zugegebenermaßen nicht für jeden etwas, wobei Bands wie Sephiroth und Nordvargr meiner Meinung nach sehr geile Konzeptstücke in diesem, doch inzwischen relativ etablierten, Subgenre abgeliefert haben. Leider ist die „Cypher“ nicht in dieser Liga zu suchen sondern einige Meter weiter unten, was in diesem Fall nichts Gutes bedeutet. Beim Hören der Scheibe habe ich ehrlich gedacht „Kommt schon Leute, gebt mir wenigstens eine Chance“ und wurde leider enttäuscht.
Der Silberling ist eine elendslangweilige Aneinanderreihung von Soundsamples, Bassdröhnen, Schreien und anderen „stimmungsmachenden“ Soundeffekten, die in einer Geisterbahn durchaus angebracht, auf einer Dark Ambient CD eher für Erheiterung, denn für klamme Gefühle sorgen. In Track drei "Singularity" und Track sieben dem Titeltrack "Cypher", kommen dann erstmals kurze Arrangements von Drums, Gitarre und Bass zum Tragen, wobei das eher lustlos und zu allem Überfluss schlicht deplatziert anmutet. Ich will über die neun Tracks der Platte wirklich etwas Gutes sagen aber da haben die zwei Franzosen "K.I.K" und "Hth" aus meiner Sicht leider noch einen weiten Weg vor sich. Die Platte eignet sich bestimmt für Halloween als Hintergrunduntermalung oder wenn man mal ein satanisches Ritual ohne großartige Musikunterstützung durchführen mag, aber ernsthaft anhören wird sich das wohl nur der absolute Dark Ambient Hardcore Freak. Für alle anderen bleibt mir nur der Tipp "Finger Weg" und wenn euch das Genre irgendwie interessiert, "Wolftribes" von Sephiroth anhören!
Tracklist:
1 - Hermetism
2 - Teratology
3 - The Singularity
4 - Solitude
5 - Antimatter
6 - Solve Et Coagula
7 - Cypher
8 - Decorporation
9 - Le Vitriol du Philosophe
Bewertung:
2 von 10 Punkten