Und so stürzen wir uns ohne weitere Umschweife mitten ins Massaker, das die drei Musiker uns hier ab der ersten Minute liefern. Reißerische Riffs jagen mit knallharten Blast-Wänden um die Wette und verdienen das Prädikat „old school“. Soul Grinder verstehen ihr Handwerk und drücken dem altbewährten groovigen Death Metal ihren Stempel auf. An Tempo und Power mangelt es der Band jedenfalls nicht, wodurch schon die ersten drei Titel sehr kurzweilig sind.
Seinen Höhepunkt erlebt das Album allerdings ab dem dritten Song, denn die drei Titel ab „My Unwilling Giver“ strotzen nicht nur so vor Kraft, sondern zeigen gleichzeitig auch, wie abwechslungsreich man ein Death Metal-Album gestalten kann. Allen drei Tracks liegt ein unwahrscheinlicher Ohrwurmcharakter zu Grunde – man kommt aus dem Nicken nicht mehr heraus. Bereits beim zweiten Hören kann man die Punchlines mitsingen, gleiches gilt für „Morbid Masquerade“. Zweifelsohne wird sich einer von diesen Songs im zukünftigen Live-Set der Band wiederfinden.
Mit diesem starken Mittelteil ist der Funken dann auch endgültig übergesprungen und die nachfolgenden Titel von „Chronicles of Decay“ funktionieren hervorragend. Hier und da setzen Soul Grinder ihre eigenen Akzente und vertrauen ansonsten weitestgehend auf klassische Muster. „Signs of Decline“ beginnt mit eher unkonventionellem Trommelspiel und bringt zeitweise den Grind mit ins Portfolio. „March of the Dead“ überzeugt vor allem durch seine Eingängigkeit und in „The Withering“ fahren die Drei noch einmal alles auf, was die Scheibe ausmacht, und prügeln über sechs Minuten auf uns ein. Rund und rasend bis zum Schluss wird sich „Chronicles of Decay“ vermutlich in so einigen Plattenspielern wiederfinden.
Trackliste:
1 Infernal Suffering
2 Flesh Defiler
3 Ruins of Existence
4 My Unwilling Giver
5 Morbid Masquerade
6 The Sun and the Serpent
7 The Delusionist
8 Signs of Decline
9 March of the Dead
10 The Withering
11 Hymn of Death
Bewertung:
8,5 / 10