Bereits beim ersten Lied der Scheibe, "Running on Fumes", wird durch verzerrten Bass klargestellt, in welche Richtung es gehen wird. Mit Einflüssen aus Sludge und Doom kreieren die drei Musiker einen ganz besonderen Stoner Rock-Stil. Der Gesang ist beim ersten Hören etwas ungewohnt und eigentümlich, aber vor allem das macht die Musik interessant. Spätestens im zweiten Song "Leviathan" hat man sich daran gewöhnt und man wird von groovigen Riffs ordentlich nach vorne gedrückt, wobei keineswegs an psychedelischen Abschnitten gespart wird.
Positiv auffallend ist die Variation der verschiedenen Lieder. Jeder Song steht für sich allein und es kommt zu keinem Zeitpunkt Langeweile auf. Es ist deutlich zu hören, dass die Musiker aus Ludwigsburg bereits sehr Band-erfahren sind und wissen, was sie tun. Dabei kommt die Musik aber auch nicht zu professionell um die Ecke, sondern zeigt sympathische Ecken und Kanten. Stellenweise fehlt dem Gesang etwas Druck aber im selben Moment fügt sich doch alles zu einem passenden Gesamtbild zusammen. Nach hinten entfernt sich das Werk ein wenig von den rockigen Riffs und lässt nochmal ordentlich die Doom-Keule schwingen, was der Band durchaus sehr gut tut. Besonders am Schluss wird mit "To The Pyre" nochmal ein richtiges Brett aufgefahren – für unser Team das Highlight dieser Platte.
Aufgrund von Corona wurde leider auch die geplante Bühnenpremiere mit den Kanadiern Woodhawk abgesagt. Mit Sicherheit wird sich ein Nachholtermin finden, bei dem die Jungs unter Beweis stellen können, ob sie live genauso überzeugend wie hier klingen können. Die beiden Auskopplungen "Onto the Void" und "Lament of the Hermit" bergen zwar keine Überraschungen, lassen uns aber neugierig dem ersten vollwertigen Langspieler entgegenschauen. Sollte man das Konzept hier konsequent weiter verfolgen, darf man auf jeden Fall gespannt sein - definitiv hörenswert!
Trackliste:
1 Running On Fumes
2 Leviathan
3 Onto The Void
4 Lament Of The Hermit
5 To The Pyre
Bewertung:
7,5 von 10 Punkten