Frontmann Steff keift sich in geübter Black Metal-Manier die teilweise mit Latein durchsetzten englischen, (mittelhoch-)deutschen oder norwegischen Texte aus dem Leib und beweist damit schonmal ein Händchen für anspruchsvolle Lyrics. Die Riffs sind on point und die Leadgitarre spielt ihre Melodien über einen fast durchgängigen Blastbeat/Doublebass-Teppich, der im Laufe des Albums nur für ein paar kurze Breaks oder Groove-Parts unterbrochen wird. Auf Dauer etwas eintönig, aber oft genug ändert sich dann doch etwas im Schema, bevor es zu langweilig wird: So hält sich zum Beispiel "Lichtdurchflutet" mit den Blast Beats zurück und sorgt durch abgehacktes Riffing für Abwechslung. Damit avanciert der Song ach schnell zum Lieblingstrack des Albums. Immer mal wieder werden kurze cleane Parts eingebaut, die mal mehr mal weniger flüssig in den Song integriert werden. Grundsätzlich bricht das zwar die Monotonie auf, aber das Placement und die Ausführung solcher Parts sollten für das nächste Album überdacht werden. Lustigerweise schaffen die Jungs es die Parts vernünftig in den harten Teil zurückzuführen, aber damit scheint auch der ruhigere Part nicht unbedingt die Stärke der Truppe zu sein.
Trotz der oben genannten Kritikpunkte macht das Album durchaus Laune. Wer das Debüt der Band vor dem Hören von "Chaostheosis" nicht kannte, wird vermutlich sehr überrascht sein, wenn er nach dem Hören dieses Albums aus Interesse mal in den den Vorgänger "Grandevality" reinhört. Zwar hat sich die Aufnahmequalität verbessert, aber man muss sich schon fragen, was zwischendurch mit der Band geschehen ist, zeigt das Erstlingswerk der Gruppe paradoxerweise einen deutlich ausgereifteren Stil, die Songs funktionieren einfach besser. Wo ist das Gefühl für Tempowechsel und flüssige Songstrukturen hin? Die Songs des zweiten Albums machen durchaus Spaß, aber im Vergleich fehlen Glanzmomente, was einen klaren Punktabzug für das Münchner Quartett zur Folge haben muss.
Trackliste:
1. Vastitas Mundi (Intro)
2. Sæliclîche Vinsterheit
3. Nicht mal mehr Asche
4. Chaedran Cult
5. Ante Aras Ad Sidera
6. Lichtdurchflutet
7. Mad Creatress
8. Whilst The Wolven Hour
9. Beruset Av Hat
10. Waidmannssang
Bewertung: 6 von 10 Punkten