Mit den beiden Songs „Maler Lys I Mørketid“ und „Blodets Varme Gjennom Meg“ ist hier absolutes Gold auf das Vinyl gepresst. Leider ist der Spaß aber auch relativ schnell vorbei bei Spiellängen von 3:01 und 3:50 min und man wünscht sich definitiv mehr davon! Über die Songs ist schnell gesprochen – Seite A: mit „Maler Lys I Mørketid“ erhebt sich Slegest endgültig in den Blackened/Doom Olymp. Ähnlich wie bei den Werken von „Haust“, schafft es der Song sehr versiert 70er Jahre Rock mit Doom- und Black-Anleihen zu würzen. Der Track beginnt düster, behäbig, fast schon „gorilla-monsooneresk“, mit getragenen und ausladenden Riffs und schwerem Bass-Gewitter. Im letzteren Drittel wird dem Hörer dann eine schnellere, wütendere Version des Themas serviert, welches hier deutlich an Fahrt aufnimmt. Man bekommt ein wenig das Gefühl, dass dem Song noch ein wirkliches Outro fehlt, denn man wird schnell und abrupt aus dem Lied „geworfen“. Eine Rückkehr zum anfänglichen Thema wäre hier meiner Meinung nach ein würdiger Abschluss gewesen.
„Blodets Varme Gjennom Meg“ auf der B-Seite erinnert mich sehr an „Heroes“ von David Bowie, bzw. eigenglich eher an die „Heroes“ Cover-Version von Motörhead, sodass sich sofort ein wohliges Gefühl von Jack Daniels und Lemmy einstellt. Sänger Stig beweist hierbei wieder einmal, dass sich rotzig-räudiges Screaming mit Halleffekten unglaublich gut mit melodischen Gitarren und bedächtigem Drumming versteht. Das Riffing ist auf den Punkt, thematisch nicht zu abwechslungsreich, und schafft somit ein stringent durchlaufendes Hörerlebnis, um den Song auf Dauerschleife zu halten!
“Lagnad i E” ist als 7er Scheibe natürlich ein relativ kurzer Genuss und damit wohl nur den absoluten Fans zu empfehlen, die sich die limitierte Platte dann als absolutes Sammlerstück und Rarität in den Schrank stellen können. Zu kurz ist die Hörfreude, als dass man wirklich eintauchen könnte: ist die eine Seite gelaufen, muss man auch schon wieder aufstehen um die Seite zu wechseln. Bei der Spielzeit sollten man dann wohl eher stehen bleiben – und jede Seite wieder anhören und wieder und wieder... Trotzdem bleibt mir nichts anderes übrig, als der Scheibe eine sehr hohe Punktzahl zu verleihen, denn man muss der Band einfach Perfektion attestieren. Möge der nächste Longplayer nicht lange auf sich warten lassen!
Trackliste:
Seite A „Maler Lys I Mørketid“
Seite B „Blodets Varme Gjennom Meg“
Bewertung:
9,5 von 10 Punkten