Zugegeben, dem spanischen Black Metal fehlte es bisher ziemlich an Relevanz in der Szene. Die bekanntesten Vertreter, namentlich „Teitanblood“, „Proclamation“ und vielleicht „Elffor“ sind erst in den 2000ern wirklich aktiv geworden, aber die Platten haben noch nicht die Reichweite erlangt, wie es Bands aus anderen Ländern in dem Zeitraum vielleicht gelungen ist. Doch gerade die letzten Jahre haben gezeigt, dass sich im Untergrund des beliebten Urlaubslandes einiges tut. „Altarage“ beispielsweise haben mit ihren zwei Alben direkt den Nagel auf den Kopf getroffen.
Aber genug davon. „Atrexial“ aus der katalonischen Hauptstadt Barcelona haben ein klares Konzept und zeigen schon in den ersten Minuten von „Souverain“, wohin die Reise geht. Nach dem aussageschwachen Intro folgen die ersten brachialen Parts der Scheibe, in denen sich die Drums ihren eigenen Weg ebnen während sich die Gitarren in unser Trommelfell fräsen. Die melodischen Parts werden durch die Knüppelorgien sehr gut ergänzt und lassen in dieser Anfangsphase alle etwaigen Vorurteile über Newcomer im Keim ersticken.
Mit dem sechsten Track „Illuminatur“ zeigen „Atrexial“ aber, dass sie auch eine langsamere Gangart beherrschen. In den ersten Minuten des Songs geben sie den Instrumenten Zeit, um sich auf das finale Feuerwerk einzustellen. Auch im folgenden „The Omnious Silence“ wechseln sich Dauerblasts mit atmosphärischen Momenten ab. So bekommt der Hörer die Chance einer kurzen Verschnaufpause, welche sogar in ein instrumentales, akustisches Stück führt, quasi als Cut zur zweiten Hälfte des Albums. Die Stimmung, die hier ausschließlich vom Klavier getragen wird, präsentiert sich allerdings ähnlich düster wie in den Titeln zuvor.
Der zweite Part von „Souverain“ baut sich dann etwas gemächlicher auf und definiert sich durch weniger verspielte, langsamere Gitarren. Die Drums toben weiterhin auf Helikopter-Niveau und der raue, überwiegend tiefe Gesang reiht sich nahtlos in das Gefüge ein. Gerade bei „Trinity“ sind die Gitarren sehr einschneidend und kontrastieren durch ihre Höhe deutlich ebenjenen Gesang. Dieser Titel ist bisweilen der eingängigste, da die Tempowechsel nicht so zahlreich sind und man einer konstanten Gitarrenwand ausgeliefert wird. Der Titelsong „Souverain“ legt da noch eine Schippe drauf und ist in seinen sechs Minuten sehr kraftvoll unterwegs.
Nach diesem Feuerwerk findet das Album mit „Eternal“ sein jähes Ende in einem sehr ruhigen Outro. Der Übergang dazu wurde durch die letzten 20 Sekunden des Titeltracks gut gestaltet und sorgt für die nötige Erholung nach 50 überwiegend aufbrausenden Minuten.
Tracklist
1. Enthronement
2. THe Hideous Veil of Innocence
3. Under the Scourge of Lamashtu
4. Catharsis Through Torment
5. Unmerciful Imperial Majesty
6. Illuminatur
7. The Omnious Silence
8. Ascension
9. Shadows of the Nephilim Throne
10. Trinity
11. Souverain
12. Eternal
Bewertung
10 von 10 Punkten