Beim ersten Blick auf das Album kommt der interessierte Hörer etwas ins Grübeln. Sind sechs Songs für ein Album nicht etwas wenig? Schaut man sich die Dauer der Scheibe an, wird jedoch Einiges klar. Mit einer Spielzeit von 60 Minuten sind die einzelnen Kompositionen alle in Überlänge aufgenommen und versprechen epische Strukturen. Diese Erwartungen werden auch gleich mit dem Opener "Burden Of Remberance" erfüllt. Hasserfüllter Schwarzmetall trifft auf träumerische Passagen, welche gegen Ende des Songs erneut in wilde Raserei gipfelt. Großes Kino!
Auch "White Tears Gently Touching The Earth" verfolgt diese Linie und beinhaltet einen fließenden Übergang von anfänglicher Melancholie zu späterer Wut. Die Einzelteile der komplexen Lieder sind dabei durchgehend hochwertig gestaltet so, dass zu keiner Zeit Langeweile aufkommt. "Ending Circles" erinnert zeitweise an Alcest und stellt für mich das Highlight des Albums dar. Ambient Gitarren werden mit Blastbeats vereint und somit eine unglaubliche Dynamik erzeugt, die fesselt und fasziniert. Obwohl beispielsweise "Gefangen im Spiegel" auch ein wirklich beachtlicher Song ist, schaffen es Deadwood hier nochmal einen draufzusetzen.
Eine der vielen Stärken der Band stellt das hohe Niveau der einzelnen Instrumente dar. Hierbei sind nicht nur die Saitenfraktion und das Schlagzeug gemeint, sondern auch der wirklich hörenswerte Gesang! Glücklicherweise haben sich die Jungs auch in Sachen Produktion nicht an anderen Produktionen des Schwarzmetalls orientiert und liefern einen zeitgemäßen und klaren Sound ab.
Insgesamt liefern Deadwood ein mehr als beachtliches Debüt ab. Die lange Wartezeit hat sich definitiv gelohnt. Fans von Alcest und Der Weg einer Freiheit werden diese Band lieben!
Tracklist:
1. Burdon Of Rememberance
2. White Tears Gently Touching The Earth
3. Ending Circles
4. Soiled
5. Gefangen Im Spiegel
6. na1.7
Bewertung:
9,5/10