Der mexikanisch-stämmige Frontmann Alfonso Lopez und seine Band tauchten den kleinen Café-Raum gleich zu Beginn ihres Gigs in eine weihrauch-geschwängerte, spärlich beleuchtete Atmosphäre. Während der gespielten Songs zeigte Lopez sein volles Stimmpotenzial: Dieses reicht − was auch die herrlich unheilige Faszination von Albez Duz ausmacht – von klagendem, liturgischem Cleangesang zu weit tieferen Klängen mit Growls und pointiertem gutturalem Gesang. Während mit dem Hünen-Titelsong zum Album „The Coming Of Mictlan“ begonnen wurde und es auch Klassiker wie „Our Lord, The Flayed One“ zu hören gab, präsentierten Albez Duz auch brandneue Stücke von einem vielleicht in nicht allzu weiter Ferne liegenden neuen Album.
Musikalisch pendelt die Band dabei stets zwischen Doom-Soundwänden, Retro-Charme und dem Gefühl einem Beschwörungsritus beizuwohnen, der sich in den Stücken immer mehr zu einem großen Finale aufzubauen scheint. Dabei präsentiert die US-Amerikanerin Julia Neuman an der Gitarre immer wieder ihr Können, spielt schnittige Soli und stellt dabei so manche Kollegen in den Schatten. Ebenfalls bemerkenswert ist die Tatsache, dass die Songs dabei immer zwischen unbändigem Reißfluss und anspruchsvoller Gratwanderung schwingen.
Während die Auftritte aller geladenen Acts für sich besonders waren, markierten aber gerade die guten 60 Minuten der Berliner eine herausstechende Stunde. Das Publikum drängelte sich und dankte ihnen, wann immer Lopez seine Faust in die Luft streckte. Ein Geheimtipp sondergleichen!
Wer Albez Duz in nächster Zeit live erleben will, sollte sich folgende Termine markieren:
21.04.2018 – Eisenhüttenstadt, Pestbaracke
27.07.-29.07.2018 – Köthen, K Town Metalfest
10.08.-13.08.2018 – Ieper, Ieper Hardcore Fest (BE)
Photo Credit:
Thorvald Neumann