Jawohl, eine weitere weibliche Metalfronterin, regiert hier ihre vier Männer. Das musikalische Grundelement ist der melodische Death Metal, der im Style von Arch Enemy gehalten ist. Dennoch hört man auch stellenweise pfeilschnelle Thrash Riffs oder fette Black Metal Blast Beats. Der in der Band Bio erwähnte Metalcoreanteil hält sich glücklicherweise in Grenzen, bzw. findet kaum statt.
Nach einem ruhigen Intro holen die Berliner den Dampfhammer raus! Und das gleich mit fünf sehr melodischen und abwechslungsreichen Tracks, bei der mir Lenas Growls, die sehr tief und leicht thrashig gehalten sind, sehr gut gefallen. Ähnlichkeiten zu Angela Gossow sind vorhanden, dennoch hat sie ihren eigenen Stil entwickelt und klingt keinesfalls wie eine billige Kopie. Sie erinnert mich auch stellenweise an die alten Thrash Haudegen Mille oder Tom Angelripper.
Inmitten des Albums wird man noch mal mit einem balladesken Stück runtergeholt, bevor es wieder mit sechs Vollgastracks weitergeht. Die Trackstrukturen sind teils ziemlich komplex und spannend gehalten. Somit wird einem während dem Hörgenuss nie langweilig. Textlich halten sich die jungen Berliner immer kritisch, politisch und auf dem aktuellen Stand. So wird z.B. Cyber Terror, der Kapitalismus ebenso wie der NSA Skandal textlich aufgenommen. Somit ist der Albumtitel „Deviance“, weise gewählt worden (:deviant= Verhalten, welches von der allgemeinen gesellschaftlichen Norm abweicht).
Ein strammes Debüt, dem man unbedingt sein Gehör schenken sollte, den abwechslungsreicher und interessanter kann eine Melodic Death Metal Scheibe kaum sein!
Tracklist:
01. Deviance
02. Sudden Death Syndrome
03. First World Collapse
04. Emancipate
05. Darkest Hour
06. For greater Say
07. Aspiration
08. Consumer Worship
09. With Compliments
10. If this ain’t Hell
11. Venom in our Veins
12. Modern Tyranny
13. Blood Circle (gentrified) (Bonustrack)
Bewertung:
Cover und Umfang (8/10):
- 50 starke Minuten Abspielzeit!
- schlicht gehaltenes Coverartwork
Abwechslung (8/10):
- teilweise sehr komplex
- tolle Kombinationen aus Death-, Melodic- und Thrash metal, stellenweise sogar Black Metal
Sound (8/10):
- sehr gut abgemischtes Debüt
- fette Riffs und eine starke Frontfrau mit klasse Vocals
Gesamtpunktzahl:
8/10