Aber lasst mich präziser werden. Death'n'Roll hat einfach die Eigenart, das gleiche leckere Gericht in der Kantine der Metalgenre zu kochen und es immer und immer wieder gleich lecker schmecken zu lassen. Das 100. Schnitzel mit Zitronenecke und Pommes und vielleicht dem einen oder anderen Kartoffelsalat. Ohne große Varianz, erwartbar, Standard - Aber dennoch ein fantastisch leckeres Gericht das man immer und immer wieder essen kann. Das ist das Rezept von so vielen rockaffinen Bands im Metalbereich und es funktioniert. Ob die großen Motörhead oder untergründigere Bands wie Slegest – mit der Musik im Player wird jede laue Sommernacht mit heruntergekurbelten Scheiben im Oldtimer oder im verranzten Fiat Punto zum Happening. Natürlich wird das dem Einen oder Anderen nach dem 100. Release vielleicht doch mal langweilig oder man isst sich vielleicht sogar satt daran. Wenn man zur Abwechslung zum nächsten Black Metal Burger oder Thrash Pizzaladen gegangen ist, wird man aber trotzdem irgendwann wieder genau zu diesem Schnitzelbrater zurückkehren und in Nostalgie schwelgen.
Was macht jetzt aber „Lücifer“ aus? Robban Bergeskans an den Vocals liefert der Bands seine unvermindert kräftig-räudige Stimme. Diese trägt seit jeher die Hauptlast der Performance und spendiert, zusammen mit dem sehr basslastigen Sound, auch hier die Seele des Albums. Aber auch Nicke Forsberg an den Drums unterstützt rutiniert und glatt, während Pär Katholm und Tobbe Engdahl an den beiden Gitarren abliefern. Die Riffings erinnern stark an die besten Zeiten von Dismember und dröhnen das Album schön zu – Der Zug geht mit der Attütide direkt nach „Feeltown“ und wickelt einen in den wohligen Soundmantel, den man mit so vielen guten Erinnerungen verbindet. Gleichzeitig lassen die Gitarren allerdings auch eine gewisse Varianz vermissen, die (fast) verhindert, dass ein spezifischer Song wirklich hängen bleiben will. Wenn, wie beispielsweise im Albumtiteltrack „Lücifer“, dann aber zum Ende hin ein Gitarrensolo spendiert wird, mag man auch das vergessen und findet final mit „Black Blood“ dann doch noch einen schön doomig-melancholischen 7-Minuten Abschluss, der nicht durchrauschen will.
Tracklist:
01 Lucifer
02 Flesh ’n’ Bones
03 Never Sleep Again
04 High Times For Low Crimes
05 Boogeyman
06 Suck On My Balls
07 Out Of My Head
08 From Death To Dawn
09 Straight To Hell
10 You Can‘t Spell Diesel Without Die
11 Black Blood
Bewertung:
7 von 10 Punkten