Ohne großartige Einleitung und Schnörkel starten wir auch schon mit kräftigen Riffs in mittelalterliche Zeiten und “He Is The Fight“ schraubt die Erwartungen in ungeahnte Höhen. Die Briten haben sich nochmal gesteigert und klanglich erwartet uns eine Mischung aus Ashbury, Pagan Altar und viel ihres eigenen, unvergleichlichen Sounds. Unglaublich eingängig und hymnenhaft ertönt die Musik von Wytch Hazel schon ab der ersten Sekunde und zieht den Zuhörer sofort in den Bann. Und auch “Spirit And Fire“ baut diesen Eindruck noch ein bisschen mehr aus. Man kommt nicht umhin beim Refrain direkt mit einzusteigen, obwohl man den Song zum ersten Mal hört. Natürlich bleibt es da nicht aus, dass man auch die subtil verpackten christlichen Thematiken der Band entdeckt, die aber mit ihrem mittelalterlichen Charme kaum in den Fokus fallen und so auch nicht weiter stören. Das Highlight der ersten Seite ist für mich das hitverdächtige “I Am Redeemed“ mit seinen brillanten Gitarrenriffs und den kleinen aber liebevoll eingestreuten Details, wie Beispielsweise dem Orgelsolo-Part . Da kommt das gemächlich startende “Dry Bones“ gerade recht um kurz Luft zu holen, bevor auch dieser zu einer echten Heavy Hymne mutiert. Voller Begeisterung wende ich auf die B-Seite und kann kaum in Worte fassen, wie gut das Songwriting von Wytch Hazel auf der Scheibe heraussticht.
Die wahrscheinlich größte Stärke der Band liegt wohl darin, trotz ihrer Detailverliebtheit und Fähigkeiten, so eingängige und melodienreiche Songstrukturen zu kreieren. Dies zeigt sich auf der B-Seite nach der sehr gefühlvoll inszenierten, instrumental gehaltenen Einführung “Sonata“ besonders mit meinem persönlichen Favoriten auf der B-Seite “I Will Not“. Die nachfolgenden Songs “Reap The Harvest“ und “The Crown“ hingegen entpuppen sich als echte Balladen und ersterer wird durch sanfte Klavierpassagen adäquat unterstützt, während letzterer sich auf die wundervoll arrangierten Akustik Riffs stützt. Beide können sich entfalten und ihre beruhigende Wirkung erzielen, bevor wir mit “Ancient Of Days“ auch schon am Ende der Scheibe angekommen sind und nochmals die volle Packung an Rifffpower, brillanten Melodien und hymnischen Gesängen in Empfängnis nehmen dürfen.
Ein grandioses Release, das mit Recht in einigen Top Listen des letzten Jahres gelandet ist. Wer auf Heavy Rock mit epischen Melodien und Medieval-Vibes abfährt dürfte mit Wytch Hazel's neuem Werk absolut begeistert sein und ein neues Lieblingsalbum entdecken. Von uns gibt’s auf jeden Fall einen klaren Daumen nach oben und eine Wertung, die “III: Pentecost“ mehr als gerecht werden dürfte.
Trackliste:
A1. He Is The Fight
A2. Spirit And Fire
A3. I Am Redeemed
A4.Archangel
A5.Dry Bones
B1. Sonata
B2. I Will Not
B3. Reap The Harvest
B4.The Crown
B5.Ancient Of Days
Bewertung:
9,5 von 10 Punkten