Manch einer kann eine Band nach dieser Zeit schon für tot halten, nicht so bei den Jungs für Disminded. Sie haben die Jahre effektiv genutzt um den Westen der Republik und auch unsere holländischen Nachbarn mit ihrer Musik zu bereisen und ihre Livefähigkeiten unter Beweis zu stellen. Nebenbei hat man sich auch ordentlich Zeit genommen diese neue Scheibe zu kreieren. Musikalisch gesehen gibt es hier nicht viel Neues zu erleben, was man nicht auch schon von Dutzenden anderen Bands gehört hat. Aber das was man auf die Lauscher bekommt, hat durchaus Hand und Fuß und geht gut ins Ohr, vor allem im direkten Vergleich mit dem Vorgänger. Man beginnt ohne Umschweife mit dem Albumtiteltrack “Beheading the Snake”, dem lediglich ein kurzer, ruhiger Anfangspart gegönnt wird. Dann geht es direkt in das groovige und auch melodische Gewand mit einer gehörigem Portion Thrash Metal, das die ganze Scheibe durchziehen wird. Musikalische Vorbilder wie allen voran Dew Scented höre ich hier ganz klar heraus. Auf den Titelsong folgt die sehr gelungene Nummer “Disminded”, was dann eher an alte Six Feet Under erinnert. Hier geht es dann etwas fixer voran ohne, dass man den Groove verliert. Die langsameren Parts, erinnern mich ein wenig an den Anfang von “Pursuit of Vikings” von Amon Amarth. Schreihals Kevin wechselt hier gekonnt zwischen tiefen Growls und Screams.
Auf den groovigen Death Metal folgt dann wieder ein Thrash Metal Song, der sich gewaschen hat. Die Geschwindigkeit wird noch etwas mehr angezogen und es kommen sogar kurze Blastbeats zum Einsatz. Hier hört man dann die erste kleine Überraschung: Mitten in der Thrash Nummer hauen die Jungs erstmal nen Breakdown rein, der einfach nur zum Kopfschütteln animiert, sehr geil! Der Anfang von Song Nummer 4 erinnert mich etwas an eine härtere Version von Iron Maiden und passend dazu auch der Titel: “Brave New World”. Mit “The Way I hate” folgt einer meiner Favoriten auf der Scheibe. Hier wechselt man spielend zwischen dem Thrash und dem Death, nur um dann wieder in einen überraschenden Breakdown zu gehen. Hier packt Kevin erstmals Pigsqueals aus. Freunde von Bolt Thrower sollten sich unbedingt “I am you” geben, hier präsentiert man eine richtig gute Death-Metal Komposition, die nach einem kurzen Bassinterlude in den wohl heftigsten Breakdown auf der Platte mündet, selbiger wird immer langsamer, bis er schon fast “sludge-ig” anmutet, nur um dann wieder in den Death Metal überzugehen. Für mich der beste Song auf “Beheading the Snake”! “Parasite Inside” liefert zur Erholung lupenreinen Thrash Metal ala Sodom. Stark! Wer jetzt erstmal eine kleine Abkühlung braucht, der kann sich beim mit 7,5 Minuten längsten Stück der Platte kurz entspannen, bevor man wieder platt gewalzt wird von Death/Thrash mit viel Melodie, sehr schönes Gitarrensolo ab 4:10 inklusive. Auf das instrumentale “Breakdown of Sanity” folgt wieder ein schnelles Death/Thrash Inferno. Coole Nummer. Den krönenden Abschluss stellt “Acid” mit einem Partyintro dar, hier wechseln sich wieder der Groove mit dem Thrash ab und rundet das Bild der Scheibe perfekt ab.
Trackliste:
01. Beheading the Snake
02. Disminded
03. Overdose
04. Brave New World
05. The Way I Hate
06. I Am You
07. Parasite Inside
08. Carved in Stone
09. Breakdown of Sanity
10. Final Cut
11. Acid
Bewertung:
9 von 10 Punkten