Doch BELOW A SILENT SKY wären nicht BELOW A SILENT SKY, wenn sie diese Erwartungen nicht mit Leichtigkeit erfüllen könnten. Mit "A View From Afar" führen sie die gute Arbeit nahtlos weiter, die sie mit ihrer EP und dem ersten Album begonnen haben. Die fünf Songs des zweiten Albums zeigen wieder deutlich die Klasse der Thüringer und sind wieder Meisterwerke des instrumentalen Post Metals geworden.
Der Grund dafür ist, dass BELOW A SILENT SKY auf "A View From Afar" wieder ihre Stärken ausspielen, welche schon auf den ersten beiden Tonträger zum Tragen kommen: hervorragende Arbeit an den Instrumenten, ein traumwandlerisch sicheres Gefühl für das Songwriting und starkes Zusammenspiel aller Bandmitglieder. In der Summe ergeben diese Punkte den typischen Sound von BELOW A SILENT SKY und eben diesen fünf großartigen Songs.
Wer sich mit dem Schaffen der Thüringer auskennt, wird beim Hören feststellen, dass sich BELOW A SILENT SKY auf ihrem zweiten Album nochmals weiterentwickelt haben. Die Songs wirken wuchtiger und nochmal gradliniger als noch die Stücke auf "Corrosion". Fast hat man das Gefühl, dass BELOW A SILENT SKY ihrer inneren Wut freiem Lauf gelassen und diese in mächtige Riffs, drückenden Bass und starken Drums gegossen haben. Doch dem gegenüber stehen die ruhigen Parts, in denen leichte, träumerische Soli für Atmosphäre sorgen. Wie oben schon geschrieben, zeigen BELOW A SILENT SKY eine bemerkenswerte Sicherheit für den Aufbau und Spannungsbogen der Songs. So dümpeln die Songs, welche alle an der Zehnminutenmarke kratzen oder diese deutlich überschreiten, nicht vor sich hin, sondern bieten durch den Wechsel zwischen Wucht und Leichtigkeit extrem viel Abwechslung. Ein wiederholtes Hören bietet so immer wieder neue Aha-Momente und neue musikalische Erlebnisse, welche man vorher noch nicht wahrgenommen hat.
"A View From Afar" ist ein Album geworden, welches sich als konsequente Weiterentwicklung des Sounds von BELOW A SILENT SKY zeigt. Dabei vergessen die Thüringer ihre Wurzeln und Stärken nicht, so dass neben der neuen Wucht und Wut auch die alte Verspieltheit in den Songs zu finden ist. Daraus ergibt sich eine Kombination, welche die Höchstnote verdient.
Tracklist
1. The Highest Shrine
2. Cavern Of Lights
3. Tartarus
4. Earthshifter
5. The Great Divide
Bewertung
10 von 10 Punkten