Ohne ein unnötig langes Intro wird der Hörer direkt mit unbarmherzig schnellen Gitarren und Drums in das Album geworfen. Dazu gesellt sich der, für Power Metal typische, klare und hohe Gesang. Die weiteren Songs sind ähnlich aufgebaut: Schnelle Rhythmen werden von ausgedehnten Gitarrensoli unterbrochen und über allem liegt der Gesang. Über allem? Ja, leider ist das ein Manko, das beim Hören doch immer wieder auffällt: der Gesang passt sich teilweise einfach nicht in das Klangbild ein. Er wirkt auf die Instrumentalbasis aufgesetzt, passt von der Lautstärke und Abmischung her nicht ganz dazu - besonders beim Titeltrack „Salvation Avenue“ fällt das auf. Dazu kommt noch, dass der Gesang stellenweise sehr nuschelig und matschig klingt. Insgesamt ist der Sound aber gut - weder wird man vom Bass erschlagen, noch kratzen die Höhen zu sehr.
Auch die Arrangements muss man loben. Während sich die Songs im allgemeinen Aufbau sehr ähnlich sind, bringen Tempo- und Melodiewechsel die nötige Abwechslung. Die Melodien sind eingängig und so ist das Gesamtwerk eindeutig livetauglich. Nur fehlt mir noch ein wenig das, was man „eigenen Sound“ nennt. Die Arbeit an den Instrumenten ist technisch solide und der Gesang meist in Ordnung, aber einen wirklichen Wiedererkennungswert hat das Album nicht. Es ist nicht so, dass dieser Punkt es zu einem schlechten Album machen würde, und wenn es nicht noch irgendwo Luft nach oben gäbe, wäre das ja auch langweilig.
„Salvation Avenue“ punktet mit technisch einwandfreier Arbeit an den Instrumenten und abwechslungsreichen Arrangements. Auch die Gitarrensoli kommen nicht zu kurz - nur am Gesang lässt sich noch arbeiten. Alles in allem ein ordentliches Album, doch leider nichts, was man so oder so ähnlich nicht schonmal gehört hätte.
Tracklist:
1. The Dream Collector
2. Crown of Thorns
3. New World Rising
4. Salvation Avenue
5. Victim of Time
6. Fairy Tales
7. Digital Slaves
8. Serpents of Night
9. When Silence Remains
10. Let the World Explode
Bewertung:
7 von 10 Punkten