Während die Stadion-Orgel bei vielen Retrorockbands dezent im Hintergrund läuft (und mit ToN – My Girlfriends Girlfriend m.E im Metal gefühlt erst so richtig salonfähig wurde), ist diese beim Göteburger Quartett das A und O. Naja und was soll man sagen – Es funktioniert. Egal ob man bei „Agony Of Limbo“ (Post) Black Metal bzw. doomige Elemente aufpeppt oder Drecksau Rock'n'Roll (nach fulminanten Intro bei „S=Txl“) einen netten Schliff gibt - selbst bei massivem Einsatz schafft man es die Orgel in den Gesamtablauf harmonisch einzubinden. Nicht zu vernachlässigen ist dennoch die sehr heterogene Produktion, die jedem der vier Songs einen eigenen Touch verleiht und wie oben erwähnt durch einige Genre und Elemente pflügt. Stringente Gitarrenarbeit, sauberes Drumming, kaum Schnitzer und ein Sänger der mich an den Ausnahmekrakeeler von Blutmond erinnert – Jup, hier bin ich zu Hause!
Auf „The Moment“ wird noch statt dem inzwischen 100. Charlie Chaplin „Der Große Diktator“ Zitat, ein weniger bekanntes, aber umso interessanteres Zitat von R. Oppenheimer gewählt, was nochmal dem CD-Namen „Armageddon Rock“ Würze verleiht. Zusammenfassend ist zu sagen, dass hier ein sauberes - und obwohl experimentelles, sehr rundes Debüt geliefert wurde. Einziger wirklicher, aber kapitaler Kritikpunkt ist die sehr kurze Spieldauer von ca. 20 Minuten und der dafür stolze Preis von (inklusive Versand) über 20 Euro. So gern ich insgesamt eine Empfehlung ausgeben möchte muss ich hierfür Punkte abziehen – Die Anschaffung ist nicht gerechtfertigt wenn man hierfür 2 andere Rockalben mit vierfacher Spiellänge bekommen kann. Sollte der Preis irgendwann fallen, ist ein Reinhören aber absolut empfohlen und Live sicher auch interessant!
Trackliste:
01 S=Txl
02 Agony Of Limbo
03 The Moment (Plutonium)
04 Semen, Mud and Blood
Bewertung:
7,5 von 10 Punkten