Das Intro „Ritual“ führt ruhig in die Scheibe ein und uns als HörerInnen erst einmal auf eine falsche Fährte, denn gleich der erste Song „Rebellion Against The Obsessor“ prescht richtig schnell nach vorne, beinahe ein Speedmetal-Titel, eingeleitet von der in sehr hohen Gefilden agierenden Stimme von Shouter Leandro Pacheco. Erinnert mich spontan etwas an die Australier Pegazus, ansatzweise gewürzt mit einem Hauch der Amis Realm, einer Thrashband aus den 80ern (die leider über zwei Alben nicht hinauskamen).
Bei „Destructive Ways“ verflüchtigt sich dieser erste Eindruck dann, spätestens mit „Viking“ gewinnen Gonoreas zunehmend an Eigenständigkeit. Die Songs bewegen sich im mittleren bis oberen Midtempobereich, die Riffs und Soli verlieren sich nicht unnötig in Frickelei und nervigen Schnörkeln, der Gesang ist handwerklich einwandfrei, die ganze Platte ist erfrischend solide. „Dark Triad“ rundet dieses Album als letzter Song noch einmal ab, bevor „The Offering“ instrumental zum Ausgang führt. Die Einstiegshürde ist niedrig, dennoch ist „Destructive Ways“ alles andere als banal oder gar langweilig. Eben wie eine ansteckende Krankheit – doch wesentlich angenehmer. Und, wie ich finde, deutlich spannender als die letzten Werke bekannterer Bands aus dem Land der Eidgenossen, die wir Renzensieren "durften".
Fazit: Ein gutes, solides und melodisches Metalalbum, das mit sehr guter Produktion insbesondere allen Traditionalisten gefallen dürfte.
Trackliste:
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Ritual
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Rebellion Against The Obsessor
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Destructive Ways
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Viking
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Parallel Universe
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Wizards
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Empire
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When Nobody Asked
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Dark Triad
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The Offering
Bewertung:
8 von 10 Punkten