Nach einem kurzen Intro wird mit "Psychotic Breakdown" das erste Mal ein wilder Genremix ausgepackt. Melodische Gitarren treffen auf eine Prise und eine Portion Slipknot. Leider fehlt es dem Song an dem gewissen Etwas, sodass man ihn zwar nicht skipen wil, aber auch nicht in Begeisterungsstürme verfällt. Auch das nachfolgende "In This Dying World" zündet nicht vollkommen, da der Refrain etwas lieblos wirkt und mit dem starken Rest des Songs nicht mithalten kann.
Die auffälligste Eigenschaft von FROZEN SKIN stellt ihre Unberechenbarkeit dar, im Guten wie im Schlechten. Einerseits verstehen sie es oftmals mit den Erwartungen der Hörerschaft zu spielen und zwischen den einzelnen Genres zu springen, ohne dabei die eigene Note zu verlieren. Dadurch entstehen emotionale Kracher wie "Rot In Peace" oder die gekonnten Gesangsvariationen in "Dark Paradise", die die Spanne von röchelnden Growls bis hin zu Shouts und cleanem Gesang abdecken. Andererseits verliert man sich gelegentlich genau in diesem Spiel mit den Einflüssen, was beispielsweise im deutschen Intermezzo "Wie ein Tier" endet. Diesen Song hätte man sich getrost sparen können. Glücklicherweise stellt der Song den einzigen Totalausfall dar und der Rest des Albums ist mindestens unterhaltsam, wenn nicht sogar, wie das bitterböse "I Spit On Your Grave", wirklich hochklassig.
Für ein Debütalbum liefert das Quintett zudem einen wirklich beachtlichen Sound ab. Die einzelnen Instrumente sind jederzeit klar differenzierbar und der Gesamtsound angenehm druckvoll. Daumen hoch.
Insgesamt liefern FROZEN SKIN ein unterhaltsames Debütalbum ab. Einige kleinere Schwachpunkte sind erkennbar, aber die Stärken des Albums überwiegen. Speziell Freunde des modernen Sounds können hier definitiv reinhören und sich gut unterhalten lassen.
Tracklist:
- Intro
- Psychotic Breakdown
- In This Dying World
- Shadow Of Society
- Rot In Peace
- No Escape
- Dark Paradise
- Face To Face
- Wie Ein Tier
- I Spit On Your Grave
- Condemned Forever
Bewertung:
6,5/10