Wishbone Ash gehören zu den großen Namen im Rock. Einerseits hat das Quartett nichts mehr zu beweisen, gleichzeitig mit jedem Album aber auch eine Menge Fanerwartungen zu befriedigen. Dabei sind Wishbone Ash, wie sie vor über 40 Jahren angefangen haben, zumindest besatzungsmäßig längst Geschichte. Die Liste der ehemaligen Bandmitglieder ist länger als die Diskografie vieler Bands. Das einzig verbleibende Gründungsmitglied ist Gitarrist und Sänger Andy Powell - doch der strotzt nur so vor Einfallsreichtum, wie "Blue Horizon" eindrucksvoll beweist.
Der bluesige Rock macht einfach sofort Spaß, ist eingängig, das geile Riffing setzt sich innerhalb weniger Minuten im Kopf fest. Man merkt der Band den Spaß an - das der beim 24ten Album immer noch so offensichtlich bemerkbar ist, ist was richtig schönes!
Die Vocals harmonieren wundervoll mit den entspannenden, trotzdem oft packenden Riffs. Die Soli allein sind schon ganz große Klasse. Wishbone Ash zeigen, warum es damals eine grandiose Idee war, erstmals zwei Leadgitarristen an Bord zu holen.
Über allem aber schwebt der Eindruck von Entspanntheit. Es ist einfach ein entspanntes Album.
Auch auf die Gefahr hin nun gesteinigt zu werden: Zuvor war mir die Band unbekannt, dementsprechend kann ich sie auch nicht mit vorherigen Werken vergleichen.
Insbesondere wenn sich in den nächsten Wochen die Sonne vermehrt zeigt, gibt es definitiv viele schlechtere Ideen, als die Beine hochzulegen und zu "Blue Horizon" zu entspannen. Alt aber oho, muss man hier klischeehaft sagen! Wenn die Band so weitermacht, bleibt nicht nur für sie der Horizont noch lange blau - auch die Fangemeinde darf sich dann noch über das ein oder andere geile Riff, das ein oder andere geile Solo freuen! Definitiv Hörempfehlung - die Scheibe ist wirklich fein.
Bewertung:
9/10 Punkten
Tracklist:
01. Take it back
02. Deep Blues
03. Strange How Things Come Back Around
04. Being One
05. Way Down South
06. Tally Ho!
07. Mary Jane
08. American Century
09. Blue Horizon
10. All There Is To Say