Die Gitarrenfraktion feuert richtig geile Riffs ab, treibt immer wieder walzend nach vorne (zum Beispiel bei „Die ewige Pein“ im Mittelteil, oder bei „Moment des Todes“ im Chorus), feine Melodiebögen werden geflochten und umrahmen die Riffs vorbildlich (meine Knie schmerzen schon, weil ich mich vor Ehrfurcht permanent auf den Boden werfe), die Soli sind spannend und songdienlich...ich hätte richtig Lust, meine Axt auszupacken und mitzuspielen! Es gibt wahnsinnig viel zu entdecken auf „Erwachen“. Dabei halten Nephilim für mich gekonnt die Waage zwischen brachialer Härte und Eingängigkeit und schaffen es, ihren Songs einen hohen Wiedererkennungswert mit auf den Weg zu geben.
„Erwachen“ ist alles andere als ein „Abgesang“, keine „ewige Pein“, sondern ein „Freudenfest“ und ich kann nur hoffen, dass in meinem „Moment des Todes“ so eine geile Mucke läuft, wie sie Nephilim auf etwas mehr als 53 Minuten mit diesem Opus (ich nenne es ganz bewusst so) geschaffen haben! Für eine Eigenproduktion bietet die Scheibe zudem einen sehr guten Sound – was will man mehr! Alles andere als die Höchstnote würde mir persönlich körperliche Schmerzen bereiten!
Trackliste:
- Abgesang
- Ein Sturm zieht auf
- Die ewige Pein
- Erwachen
- Moment des Todes
- Freudenfest
- Wunden
- Stummer Zweifel
- Absolution
- Nephilim
- Ein neuer Tag
- Aufbruch
Bewertung:
10 von 10 Punkten