So jung Maladie als Band auch ist, die Männer hinter diesem Namen sind alles andere als neu in der Metalszene: Da wären zum Beispiel die Herren Cornelius Althammer, der bei AHAB, Disbelief und Dead Eyed Sleeper die Stöcke schwingt, bzw. schwang, Alex Wenz, der bei Tombthroat das gleiche tut und Björn Köppler, der sich bei den selbigen mit den Saiten beschäftigt.
Und die Erfahrung und das Können im Umgang mit ihren Instrumenten merkt man der Musik an. Cornelius Althammer zerlegt mit seinem Drums alles, die Gitarrenarbeit ist unglaublich dicht, melodiös, einfach nur genial. Und die Vocals reichen von kranken, ja fast schon depressiven Schreien bis hin zu cleanem Gesang, ergänzen und unterstützen sich dabei oft. Laut eigenem Verständnis spielen Maladie „Emotional Black Metal“. Das mag zwar durchaus stimmen, jedoch sind diese drei Worte viel zu wenig. Wohl würde es auch mit 20 oder gar 30 Worten schwer fallen, Maladie ausreichend zu beschreiben. Denn auch wenn die Band auf einem Grundgerüst von rasendem, grandiosem, aber auch immer melodischem Black Metal aufbaut – bei dem sie sich von der Qualität her locker mit Genrekollegen wie Der Weg Einer Freiheit und Konsorten messen können -, gibt es doch immer wieder neue, unerwartete Einflüsse. Mal tieftraurig, fast schon in Depressionen stürzend, klingt die Musik in einigen Passagen. Dann kommt wieder schwarzmetallische Raserei, ehe ein todtrauriges, unheimlich stimmungsvolles Klavier-Interludium einsetzt.
Atmosphäre - Unglaublich, wie viel Atmosphäre „Plague Within“ besitzt. Eine ständig (be)drückende Stimmung, die von den Mannen im Dienste der Krankheit aufrecht erhalten werden. Und das jeden einzelnen Song lang! Es gibt keinen einzigen Song, der schwächer ist, als sein Vorgänger. Und mit „Transgressus“ ist Maladie ein unheimlich starkes Outro gelungen, dass das Album perfekt langsam ausklingen lässt.
„Plague Within“ ist ein absolut phänomenales Album. Einziger Grund, warum es nicht für die volle Punktzahl reicht, ist die mit knapp 40 Minuten doch relativ kurze Spielzeit. Wenn eine Band solch nahezu perfekte Musik abliefert, dann möchte man nun mal mehr als nur 40 Minuten davon haben. Nichtsdestotrotz können Maladie mit „Plague Within“ ohne große Probleme in die Liga von Bands wie Agrypnie, Der Weg Einer Freiheit oder Nachtmystium aufsteigen. Ich kann das Album nur jedem empfehlen und freue mich schon unheimlich auf weitere Musik, hoffentlich dann auch länger, dann gibt’s auch auf jeden Fall die 10 Punkte.
Tracklist:
01. Animus fatalis
02. Imperditus
03. Yersinia pestis
04. Pes equinovarus
05. Morbus
06. 1979
07. Trangressus
Bewertung:
9,5/10 Punkten