Reinen Black Metal gab es aus den Reihen Borgnes dabei egentlich nie. Schon immer ließ sich eine Spur Industrial heraushören und schon immer waren die Songs eher unkonventionell – und in den frühen Werken leider eher unspektakulär. Doch spätestens seit dem 2012 erschienenen „Royaume des Ombres“, ist das Projekt zu einer festen Größe der typisch-schweizerischen Atmospheric Black-Liga geworden und muss sich hinter den namhaften Darkspace oder Paysage d’Hiver nicht mehr verstecken.
Auch bietet „Y“ reichlich Atmosphäre und führt Borgne wieder etwas näher in die industrial Richtung, wenngleich auf der neuen Platte auch ordentlich gehämmert wird. Das Riff-Spektrum reicht von langen, schneidigen Melodien bis hin zu abgehaktem Geschrammel und wird dabei mal von Blast-Beats, mal von Techno-Rhythmen begleitet. Borgne probiert sich also wieder einmal aus und erreicht mit den beiden französischen Titeln in der Album-Mitte den Zenit des Werkes
„Paraclesium“ hingegen driftet dann leider allzu weit in die Ambient-Techno-Richtung ab und ist, in Anbetracht des sonst so dichten und konstanten Albums, eher überflüssig. Vermutlich sollte dieser Titel aber auch nur als Überleitung zum 17-Minüter „A Voice in the Land of Stars“ dienen, der trotz seiner Überlänge bis zum Ende spannend bleibt. Auf „Y“ verschlägt es Borgne einmal mehr in die experimentellen Ecken des Schwarzmetalls. Hier und da gibt es Clean-Gesang, oder mal eine Klavierpassage, eine akustische Gitarre. Und dann war da ja noch dieser herbe Industrial-Einschlag. „Y“ ist sicher keine leichte Kost, aber eben auch eine absolut hörenswerte.
Trackliste:
1. As Far As My Eyes Can See
2. Je Deviens Mon Proper Abysse
3. A Hypnotizing, Perpetual Movement That Buries Me in Silence
4. Derrière Les Yeux de la Création
5. Qui Sérais-Je Si Je Ne Le Tentais Pas?
6. Paraclesium
7. A Voice in the Land of Stars
Bewertung:
8 / 10