Die Band aus der Ruhr-Metropole Essen gründete sich bereits im Jahr 2007 und beschreibt ihren eigenen Werdegang bei Facebook sehr anschaulich und auch völlig nachvollziehbar: Die ersten Demos erscheinen, die Musiker brauchen eine Neukonstellation, suchen nach Gleichgesinnten und starten dann im Jahr 2013 mit neuer Besetzung und ihrem ersten Album "Sublime Decay" durch. Es folgten ein paar Konzerte, Promotion und natürlich Ideen für das Folgewerk. Tatsächlich wurde an dem Langspieler "Mind. Abyss. Terror" schon seit 2017 gearbeitet, aber die Verzögerung hat sich definitiv gelohnt – Kathartik kommen noch lauter, bedrohlicher und krasser daher. Ihr Stil ist ein Mix aus Black- und Death Metal und hat auch einen psychedelischen Einfluss. Die Jungs sind bisher nicht allzu oft auf Bühnen zu sehen gewesen, da der Fokus mehr auf dem Release lag. Mit dem neuen Album aber scheinen sie jetzt ihren Durchbruch zu erleben. Einer vertraulichen Quelle zufolge wurde sogar ein Musikvideo gedreht, welches in den nächsten Monaten erscheinen soll.
Tatsächlich hat die Band in ihrer eigenen Beschreibung des Werkes all das auf den Punkt gebracht, was einem selbst in den Sinn kommt, wenn man sich auf das neue Werk einlässt. Ein kleiner Vorgeschmack: „Non-linearity, chaos, absurdity, disgust, wrath, emptiness, despair & lunacy.“ - Klingt erstmal spannend! Die vollständige Eigenbeschreibung kann hier nachgelesen werden. Das Album ist an die fünfzig Minuten lang und kann stolze elf Songs vorweisen. Auch wenn man wunderbar jeden einzelnen Song unter die Lupe nehmen könnte, sollte man zunächst das Album als Gesamtpaket betrachten. Was als erstes auffällt, ist eine klare Steigerung und Entwicklung sowohl bei der Atmosphäre, als auch beim Gesang und den Instrumenten. Definitiv stehen die Songs in einer gewissen Verbindung zueinander. In dem Intro "Cult 2.0" wird ein Einstieg mit schrillen und düsteren Tönen geschaffen und eine dämmrige Ansage führt zu den weiteren Songs über. Der folgende und der dritte Song weisen jeweils einen schnellen und mächtigen Einstieg durch die Vocals auf und haben eine sehr intensive, schrille und bedrohlich wirkende Melodie. Die drei darauffolgenden Songs haben einen etwas späteren, aber umso kraftvolleren Einstieg der Vocals und wirken noch düsterer. Die aufkommenden Empfindungen von Wut, Schauder und Hysterie entfalten sich nun in schleppende, intensive und kraftvolle Atmosphäre. Besonders bei "Restless Eyes" kommt dieses Feeling an – die Melodie und der Gesang sind einfach nur großartig. Ab dem siebten Song kommen die Impulsivität und Schnelligkeit der Anfänge des Albums wieder, so als wären die Kräfte neugeboren. Diese facettenreiche Entwicklung zeigt sich im Verlauf des Albums und wird explizit bei den letzten beiden Songs widergespiegelt – eine Zusammenfassung des gesamten Stils, abermals auf den Punkt gebracht: „Hier sind wir, höret uns!“, ohne dass dies einer Wiederholung anmutet, es betont vielmehr die Einzelheiten und rundet das Gesamtwerk ab. Wer sich nach dem Konsum des Albums fragt, wo und wann man die Band live erleben kann, sollte sich den 16.10.2020 im Kalender rot anstreichen, denn da werden sie auf dem Odyssey To Blasphemy IV auftreten.
Tracklist:
1. Cult 2.0 (Intro)
2. Mind.Abyss.Terror
3. Glaseater
4. Instinkt
5. Restless Eyes
6. Abrasive Storm
7. Black Horizon
8. All You Cunts Mean Shit To Me
9. Immanent Destruction
10. Of Fire & Floods. Pt.I
11. Of Fire & Floods. Pt.II
Bewertung:
10 von 10 Punkten