Mittlerweile fast typisch im experimentellen Flügel des Black Metals ist auch Throane aus den Tiefen Frankreichs ein Ein-Mann-Projekt und wird daher lediglich durch Dehn Sora gesteuert, der sonst mit kleineren und unbekannteren Projekten sein Geld verdient. Ebenfalls typisch für diese Art der Musik ist, dass Throane bei Debemur Morti gelistet ist, welche unter anderem auch Latitudes (später unter unserem Radar), Archgoat, In the Woods... und die altbekannten Blut aus Nord führen. Throane selbst verfügt bisher über zwei Alben, die 2016 und 2017 erschienen und durch eine dichte, düstere Atmosphäre bestechen. Undergrounded setzt an dieser Stelle den Fokus auf das zweite Album „Plus une main à mordre“.
Aktuelle Besetzung
Dehn Sora - Instrumente, Vocals, Programming
Diskographie
2016 Derrière-nous, la lumière (Album)
2017 Plus une main à mordre (Album)
Review zu „Plus une main à mordre“
Im Grunde wäre es fast egal gewesen, welches Album wir uns für eine Rezension vornehmen. Stilistisch sind die beiden Platten nicht großartig von einander zu unterscheiden, zu stringent bleibt Throane seiner Linie auch auf diesem zweiten Album treu. Aber es gibt auch kleine Differenzen. Zum Einen ist „Plus une main à mordre“ um eine knappe Viertelstunde länger als der Vorgänger, wenngleich das Album dafür weniger Songs benötigt.
Das sagt nun alles noch nichts über die eigentliche Musik aus. Die präsentiert sich vor allem durch dröhnende, teilweise sehr entfernt klingende Gitarren und durch ein wahnwitziges rhythmisches Wechselspiel. Dabei sind die Songs im Grundstock relativ langsam, das Black Metal-typische Geknüppel kommt nur selten durch. Typischer ist da der Schreigesang, welcher die düsteren Klänge noch weiter abrundet. Aber auch, wenn das tatsächliche harsche Black Metal-Chaos fehlt, kommt keineswegs die Abwechslung zu kurz. Die langen, dröhnenden Passagen werden gelegentlich von ruhigen, instrumentalen Phasen durchzogen, welche sich schon eher am Dark Ambient orientieren. Insgesamt fließen bei diesem Album mehr Elemente aus dem Noise ein, als beim Vorgänger. Aber auch das sorgt für eine Atmosphäre, die ihresgleichen sucht.
Throane vermitteln eine verzweifelte, geradezu depressive Stimmung, was durch die Lyrics nur noch weiter bekräftigt wird. Die vorrangigen Themen sind nämlich Misanthropie und Pessimismus, sofern man Metal Archives glauben darf. Faszinierend ist dabei, wie unterhaltsam diese Themen dargestellt werden können. Beide Alben sind atmosphärisch dicht und an keinem Punkt auch nur annähernd langweilig. Vielmehr besticht das Projekt durch einen einmaligen Sound und eine wirklich abgefahrene Kulisse. Wer sich einer Mischung aus Noise, Black Metal und Ambient nahe sieht, der kommt um Throane nicht herum.
Tracklist:
1. Aux tirs et aux traits
2. Et ceux en lesquels ils croyaient
3. À trop réclamer les vers
4. Et tout finira par chuter
5. Mille autres
6. Plus une main à mordre