Auch der zweite Song setzt auf schnellere Rhythmen und knüpft durch die harten, keifenden Töne nahtlos an seinen Vorgänger an. Im weiteren Verlauf wird das Album - gerade im Mittelteil - ziemlich rasant und aggressiv, ist dabei aber mitunter melodisch. Dabei fällt auf, dass die Gitarren gut auf den Gesang abgestimmt sind; wenn gekreischt wird, erklingen höhere Töne - beim tiefen Gesang dröhnt der Sound dann eher. Gerade an diesen Stellen geht aber der Black Metal-Einfluss des Albums etwas flöten und lässt dafür den Sludge-Einfluss an die Front. Diese Übergänge funktionieren, sind aber etwas gewöhnungsbedürftig. Doch so, oder so in etwa, funktioniert Post Black Metal. Leider muss man bei dem stimmigen Klangbild der Instrumente anmerken, dass der Gesang teilweise in der Soundkulisse untergeht, auch wenn die Tonlage vom alleinigen Sänger Mantas insgesamt passt.
Mit dem Track "X" präsentiert das Album in der zweiten Hälfte noch einmal einen Höhepunkt, denn dieser Titel ist komplexer strukturiert und in sich so abwechslungsreich, wie ich es mir vom gesamten Album erhofft hatte. Mit den letzten beiden Songs flaut "End of Chapter" jedoch wieder ab. Sie sind zwar solide, stechen aber aus dem Gesamtwerk nicht wirklich heraus und bieten damit leider keinen abschließenden Aufhänger. Auch wenn die Mischung aus Black und SludgeMetal im Gesamtbild gut funktioniert, hat die anfängliche Euphorie leider nicht bis zur letzten Sekunde angehalten. AU-DESSUS liefern mit ihrem ersten Langspieler dennoch einen dichten und stimmigen Sound und haben mein Interesse in jedem Fall geweckt.
Tracklist:
1. VI
2. VII
3. VIII
4. IX
5. X
6. XI
7. XII: End of Chapter
Bewertung:
7,5 von 10 Punkten