Bereits im Opener „Metro Massacre“ erfährt man alles, was für ein grandioses Thrash Album erforderlich ist: Stakkato Riffing, doppelte Lead Gitarren und ein ausdrucksstarker Gesang, der mit einer eigenen Note aufwartet und nicht selten an Overkill erinnert. Langeweile kommt hier auch bis zum Schluss nicht auf und die alten Hasen im Thrash Bereich müssen hier um ihren Thron fürchten. Die überaus überragende Gitarrenarbeit und die ausgewogene Produktion sowie die Originalität macht „Dead Sun Rising“ zum Anwärter auf das Thrash Album 2016.
„Atomcrusher“ ist ein direkter Schlag in die Magengrube. Hier werden die Riffs und die Soli ungezügelt in den Raum geworfen, ein wenig Gangshouts mit eingewoben und das Organ von Siegfried Rudzynski schwebt über allem. Triolische Drumpattern wechseln sich mit Double-Bass ab und bilden eine starke Symbiose. Direkt mit Vollgas geht es mit „Anthem“ weiter, der nach kurzer Zeit in ein Mid-Tempo Riffmonster mündet, nur um danach doch noch in einem schnellen Beat zu enden. Die Gesangslinien erinnern hier nicht selten an einen gewissen Michael Kiske zu Keeper Of The Seven Keys Zeiten – dieser Song dürfte wohl der Höhepunkt eines live-Sets sein – großartig. „Judgement Day“ startet ungewöhnlich langsam mit einer clean gespielten Gitarre, erweist sich aber nach kurzer Anlaufzeit als Referenz für das komplette Album – einnehmende Vocals und Chorus gepaart mit starkem Riffing und druckvollem Bass, verteilt auf 7 Min. So manche Band würde solche Ideen auf mehrere Songs verteilen. Dabei klingt das alles so, als ob man nie etwas Anderes gemacht hätte und Zeitreisen doch möglich wären. This Charming Man Records beweist wieder einmal Gespür für talentierte Bands und Space Chaser tun gut daran, ihr Rezept von Thrash-Metal exakt weiter so zu verfolgen.
Jeder, der ein Herz für Testament, Agent Steel, Iron Maiden, Overkill und Helloween hat, sollte sich hier und jetzt auf der Stelle dieses Album anhören und sollte begeistert sein, was „Dead Sun Rising“ zu bieten hat. Schnelle Riffs, knackiges Drumming und ein überragender Sänger machen dieses Album perfekt und die herrliche Produktion zeigt den Loudness-War Verfechtern den Stinkefinger und demonstriert, wie heute ein Album dieser Güte zu klingen hat. Kaufpflicht!
Trackliste:
01.Metro Massacre
02.Black Hole Circle Pit
03.Atomcrusher
04.Anthem
05.The Harbringer
06.Skate Metal Punks (Mosh Up The Unmoshed)
07.Judgement Day
08.Xenomorph
09.Mother Of The Hatch
10.Salvation Army
11.Dead Sun Rising
Bewertung:
8,5 von 10 Punkten