Was gleich als Allererstes heraussticht, ist eine transparente, aber fast sterile Produktion, die man mitnichten so erwarten würde. Alle Songs kommen mit einem ausgesprochenen knackigen Punch aus den Boxen und der häufige Verzicht auf eine leadführende Gitarre macht aus dem Album tatsächlich ein Riffmonster. Geboten wird auf den knapp 40 Minuten der Scheibe eine wohldosierte Mischung aus schnellen Blasts, black N’ rolligen Anteilen und eine Stimme, die sich auch im Thrash Metal ohne Probleme behaupten könnte. Ergo sind alle Zutaten, die man gerne auf so einem Album vernehmen möchte, gegeben. Gerade das Wechselspiel aus purer Aggression und den etwas zurückhaltenden rockigeren Tönen wie bei „Shadow Of A Former Self“, „Rites Of Spring“ und „Certainty The Adversary“ ist gelungen und wirkt auch nicht zu aufgesetzt, so dass man mit Leichtigkeit dem Verlauf der Songs folgen kann.
Immer wieder ertappe ich mich dabei, dass gerade die etwas gediegeneren Parts eine richtige Sogwirkung entfalten können und dem ganzen Sound-Konstrukt eine weitere Nuance hinzufügt. Die vokale Instrumentierung wird durch die klare Produktion deutlich hervorgehoben denn die Textzeilen sind, anders als sonst üblich in diesem Genre, sehr gut verständlich. Die Gitarren sind allesamt schön knarzig und der Grad der Distortion absolut richtig gewählt, sodass es eben nicht zu einem matschigen Sound führt. Lediglich der etwas zu geringe Bass Anteil trübt die Wahrnehmung und erklärt die sterile Wirkung des Albums.
Alles in allem gehen die 9 Songs auf „Undercurrent“ schon mehr als nur in Ordnung, jedoch vermisse ich einen wirklichen Höhepunkt, etwas was ich von nun an immer mit Ruins in Verbindung setzen kann.
Trackliste:
01 Shadow Of A Former Self
02 Crossroads
03 Rites Of Spring
04 Faust
05 The Fire Of The Battlefields To Survive
06 Certainty The Adversary
07 Undercurrent
08 Filled With Contempt
09 Symbols From Intent
Bewertung:
7 von 10 Punkten