Zugegeben, das Intro von „Never Was“ mag ich. Langsam, ruhig, tatsächlich atmosphärisch. Im Endeffekt wirkt es aber ein wenig zu lang. Denn noch bevor die Gitarren einsetzen und dem Ganzen die bislang fehlende Metal-Note verpassen, neigt man schon leicht zum Wegnicken. Im Folgenden wird dann an Melodien rumexperimentiert, die teilweise sogar ganz gut zünden, aber die meiste Zeit über einfach im Soundmatsch von Forlatt untergehen. Die Gitarren kommen sehr rauschend daher, das Keyboard übernimmt die größten melodischen Anteile und generell klingen die Instrumente „weit weg“.
„Never Will“ hingegen verfügt, vor allem im Mittelteil, über eine zu laute Rhythmusgitarre, hinter der das Keyboard fast vollends verschwindet, obwohl es sich nahezu ins melodiöse Nirwana spielt. Aber, und das muss man als Pluspunkt erwähnen, die Übergänge zwischen schwarz-metallischem Rauschen und den ruhigeren Post-Rock-/Ambient-Passagen funktionieren hier deutlich besser. Gegen Ende gibt es sogar ein wenig Geknüppel, was der Soundqualität aber leider nicht besonders zuträglich ist.
Mit „Never Be“ folgt dann der kürzeste Titel (ca. 25 Minuten) der Doppelscheibe. Dieser findet sich in den ersten Minuten vor allem im Post-Rock wieder und erinnert dabei stark an Hammock und dergleichen. Auch hier dominieren langsame Takte, zumindest anfänglich. Die letzten Minuten werden nämlich wieder brachialer und lassen die Lead-Gitarre noch einmal erzürnen. Dies sorgt für einen vernünftigen Abschluss eines weniger vernünftigen Albums.
Trackliste:
1. Never Was
2. Never Will
3. Never Be
Bewertung:
4,5 von 10