2007 in Wien gegründet ersannen Virgin Penetrator (Gitarre) & Rick Thunder (Bass) sowohl das Konzept als auch die musikalische Ausrichtung ihres barbarischen Projekts und schrieben erste Songs wie "The Glory Of Thulsa Doom" und "Fuck the God of the Four Winds". Offensichtlich nach tausendfachem Anschauen der Conan-Filme und ausführlicher Lektüre der Kurzgeschichten des US-amerikanischen Autors, der den legendären Barbaren bereits 1932 erfand und im Alter von 30 Jahren im Jahr 1936 Selbstmord beging. Hairless Torturer (Gitarre) und Sergeant Hammergeil (Schlagzeug) stießen 2008 hinzu, gefolgt von Sänger King Totolva. Mit dieser Besetzung starteten dann in Wien die ersten Proben. Diverse Besetzungswechsel brachten das Bandkarussell zum Kreisen. 2 Jahre später war das Debüt-Album "Barbarian Steel" bereits fertig, doch Label-Probleme ließen erst 2012 eine Veröffentlichung zu. Drei Jahre und bereits eine Vielzahl an Konzerten später lag 2015 das Zweitwerk "Storms Of The Netherworld" auf dem Plattenteller.
2017 veröffentlichte die Band eine Split mit den Oberösterreichern Hellrazors, die auf den urigen Titel "Helltulsarazordoom" hört. Seit vergangenem Jahr ist die Band nur noch als Trio unterwegs - die beiden Gründungsmitglieder an Bass und Gitarre übernehmen mittlerweile zusätzlich die Vocals und es wurde mit Bulldozer Golubev ein neuer Drummer gefunden. Mittlerweile bei Massacre Records unter Vertrag (u.a. Adorned Brood, Debauchery, Negator) wurde auch kürzlich das neue Album "Hyborian Fire" angekündigt, dessen Release noch kein Datum hat. Unserem Team gefiel der herrliche kautzige Auftritt der Pelzträger auf dem diesjährigen Dark Troll-Festival (Bericht hier) derart gut, dass wir für die Jungs einen alten Artikel aus unserer Kategorie "Unter dem Radar" exhumiert und auf Stand gebracht haben - denn noch immer möchten wir den Sound der Jungs empfehlen. Tulsadoom verrühren klassischen Heavy Metal, derben rohen Thrash und rumpelige Schwarzmetall-Einflüsse zu einem von ihnen als "Barbaric Metal" getauften, explosiven Gemisch.
Aktuelle Besetzung
Virgin Penetrator - Guitars, Vocals
Rick Thunder - Bass, Vocals
Bulldozer Golubev - Drums
Diskographie
2012 - Barbarian Steel (Album)
2015 - Storms of the Netherworld (Album)
2017 - Helltulsarazordoom (Split mit Hellrazors)
2019 - Hyborian Fire (Album)
Review zu "Storms of the Netherworld"
Tulsadoom liefern mit ihrem zweiten Schlag mit der Streitaxt einen würdigen Nachfolger zu ihrem bereits barbarisch starken Debüt-Album "Barbarian Steel" aus dem Jahre 2012 ins Haus. Während der knappen Stunde Spielzeit hinterlassen die Wiener verbrannte und gesalzene Erde und machen keine Gefangenen. Gekonnt und über die gesamte Spielzeit äußerst abwechslungsreich verbraten die Jungs messerscharfes Thrash-Riffing, treibende Drums und generell heiser grummeligen Gesang, der an Sodoms Tom Angelripper erinnert. Vereinzelt und jeweils wie die Faust aufs Auge passen seltene Tom G. Warrior-artige „Uuhhs" und schrille Halford-Screams als Sahnehäubchen des jeweiligen Songs. Zum Zeitpunkt der Aufnahme des Albums war als Frontmann noch King Totolva Teil der Band - mittlerweile übernehmen die Gesangsparts die beiden Musiker an den Saiten. Gewiss wird das bald erscheinende "Hyborian Fire" an dieser Front etwas anders klingen - aber der damalige Sänger hat hier einen echt starken Job gemacht.
Griffige Mitgröhl-Parts lockern manche Songs auf, ohne in peinliches Party-Metal-Gedudel abzudriften. An ihren Instrumenten zeugen sämtliche Bandmember, dass sie diese verdammt gut beherrschen. Alles sitzt, passt und ist tight auf den Punkt gespielt. Die Produktion ist erdig, ein wenig oldschoolig und sehr authentisch roh, mit Ecken und Kanten. Die äußere Aufmachung der CD ist ebenso sehr gelungen: Das Barbaren-Cover passt nahtlos in das Konzept und das 20-seitige Booklet ist sehr schön gestaltet. Hier wird vorab eine kleine Rahmengeschichte erzählt. Zudem bekommt jeder Song eine eigene Einführung/Vorgeschichte. Leider ist das Lesen etwas beschwerlich, da die Farbabstimmung recht gewöhnungsbedürftig ist.
Anspieltipps sollen ebenfalls genannt sein: Das starke "Nightwind", welches sämtliche Trademarks der Wiener in sich vereint, oder auch der schneidige "Stormride", in dem die angeschwärzten Soundscapes wohl am deutlichsten werden und in dem auch gnadenlose Hochgeschwindigkeit praktiziert wird. Auch "Riders of Doom" macht mit seinem eingängig skandierten Titel tierischen Spaß. Ein absoluter Höhepunkt ist jedoch "Shadows Over Lemuria" - eingeleitet durch einen cineastisch-episch-orchestralen Part entwickelt der Song beginnend mit rasiermesserscharfem Riffing und beinahe blubberndem Bass einen treibenden Sog, der in ein Midtempo-Monster erster Güte mündet. Sehr dezent im Hintergrund gehalten erhört der konzentrierte Genießer gar Hammond-Orgel und ähnliche Keyboard-Untermalung. Das muss man sich tatsächlich auf der Zunge zergehen lassen. Fazit: Ein tolles Album. Punkt!
Tracklist:
01. Storms of the Netherworld
02. Skulls
03. Nightwind
04. Riders of Doom
05. Shadows over Lemuria
06. Tyrantfall
07. Stormride
08. Dustlands
09. The Coal of Blue Fire
10. Subraion Xan
11. Final Cataclysm
Bevorstehende Live-Termine:
20.12.2019 - Soundcafé, München
14.02.2020 - tba, Braunschweig
28.03.2020 - tba, Wien (A)