Anfänglich nur als Studioprojekt geplant, wurde aus RAGE OF SAMEDI schnell mehr. Nach einer ersten Demo erschien 2014 das Debütalbum „Sign“ in Eigenregie. Eine EP und das zweite Album „Children Of The Black Sun“ wurden über Voodoo Chambers Records veröffentlicht. Auch live machten sich RAGE OF SAMEDI seit der Gründung einen Namen, der sie 2017 auf die Bühne des Malta Doom Festivals brachte und 2018 auf die des Freak Valley Festivals bringen wird.
(altes LineUp mit Dixie King anstatt Thorsten)
Aktuelle Besetzung
Ian O'Field – Drums
Sam D. Durango – Guitars
Thorsten – Guitars
Nick „Scrios“ Perkele – Bass
Lou Cifer – Vocals
Diskographie
2012 untitled demo
2014 Sign (Full-length)
2015 A Psychopath Job Is Done...! (EP)
2016 Children Of The Black Sun (Full-length)
Review zu „Children Of The Black Sun“
Seit der Gründung 2012 zürnt Baron Samedi – ein Wesen aus dem haitianischen Voodoo-Kult und Namensgeber der Band – schon in Zweibrücken und gibt keine Ruhe. „Children Of The Black Sun“, das zweite Album ist der beste Beweis dafür.
Wer RAGE OF SAMEDI kennt, der weiß, was ihn auf diesem Album erwartet: Eine Mischung aus Doom und Sludge, die den Hörer durch ihre Fiesheit und rohe Kraft in ihren Bann zieht. Dabei ist „Children Of The Black Sun" kein Album, das beim ersten Hören sofort zündet - eher wächst die Zuneigung mit jedem weiteren Durchgang. Nach und nach entfaltet das Album seine düstere Kraft und wirkt eine dunkle Faszination auf den Hörer aus, die ihn so schnell nicht mehr loslässt.
Doch woher kommt diese? Ein Grund dafür liegt meiner Meinung nach in der Art der Produktion, die dem Album zugutekommt. Bei den Aufnahmen wurde auf die Eingespieltheit der Band gesetzt und alle Instrumente wurden live und zusammen aufgenommen. Schlagzeug und Bass bilden dabei das Fundament der Songs und tragen sie voran, während die Gitarren mal zäh und träge klingen, z.B. bei „Choose Your God" oder „Sailing", es aber auch mal im Stoner-Sludge-Style richtig krachen lassen, z.B. bei „Children Of The Black Sun" oder „Control The Freak". Im Zusammenspiel mit den einzeln aufgenommenen Vocals ergibt sich daraus eine Dynamik, die in der oben genannten rohen Kraft endet und für mächtig Druck in den Songs sorgt. Dazu kommt noch, dass die Songs alle ehrlich abgemischt worden sind und hier nichts am PC feinpoliert oder weggeschliffen wurde. Beim ersten Durchgang mag das vielleicht noch etwas matschig klingen, aber dann wird einem klar, dass es genau so gewollt ist. Die Songs bekommen durch die Abmischung eine fiese und dreckige Patina verpasst, so wie es beim Doom-Sludge sein sollte.
Ein weiterer Punkt, warum „Children Of The Black Sun" auf Dauer so fesselnd ist, liegt darin, dass sich RAGE OF SAMEDI durchaus bewusst sind, dass man in dem Genre das Rad nicht neu erfinden, dagegen aber das Bestehende so verwenden kann, dass sich daraus etwas Eigenständiges entwickelt. Hier fließen Einflüsse von Bands wie Crowbar, Cathedral, Down oder Black Sabbath zusammen und bekommen von den fünf Bandmitgliedern die eigene Note verpasst. Ein Beispiel dafür ist das Eingangsriff zu „Never Obey": Das lehnt sich zwar stark an das Riff des Down-Klassikers „Lifer" an, klingt aber trotzdem nicht nach einer billigen Kopie, sondern nach einer Interpretation von RAGE OF SAMEDI. Nicht immer bedienen sich die Pfälzer so offensichtlich bei ihren „Helden", aber wer sich das Album mit offenen Ohren anhört, wird immer wieder Stellen finden, die sich an große Namen der Doom-Geschichte anlehnen.
Bei all dem Lob, das ich bisher für „Children Of The Black Sun" geäußert habe, gibt es doch noch etwas zu meckern: Manchmal klingt Sänger Lou Cifer in seinen klaren Gesangsparts für mich etwas zu gepresst und gekünstelt. Es sind zwar immer nur kurze Momente, aber für mich passt es dann nicht ganz in den Sound rein. Aber das ist Meckern auf hohem Niveau, denn ansonsten macht er einen klasse Job am Mikro und spätestens, wenn er zu seinem fiesen Gekeife ansetzt, gleicht er die schwächeren Momente wieder aus.
Wer auf Doom und Sludge steht, der macht mit „Children Of The Black Sun" alles richtig. Wie oben erwähnt, erfinden RAGE OF SAMEDI in ihrem Genre zwar nichts Neues, aber kreieren aus vielen Einflüssen ihren eigenen Stil. Heraus kommen neun Songs, die sich vor niemandem verstecken brauchen. Im Gesamten ist „Children Of The Black Sun" ein Monster von Album geworden, was zwar etwas Zeit braucht, sich zu entfalten, sich dann aber mit voller Kraft und Gemeinheit in den Gehörgängen festsetzt.
(Review für undergrounded.de am 04.12.2016 von Evil Öli geschrieben)
Tracklist
1. Never Obey
2. God Accepts
3. Choose Your God
4. Children Of The Black Sun
5. Diggin' The Ashes
6. Flagg
7. Control The Freak
8. Sailing
9. Raven Black Soul