„Garage“ ist auch hier das Stichwort: Majestic Mass klingen dermaßen nach alter, schmieriger, abgeranzter Garage, dass man den Untergrund fast schon schmecken kann. Als wären sie in der Zeit zurückgereist, um Ende der 70er in einem kalten Loch ein kratziges, obszönes Black Rock'n Roll- Album dahinzuschleudern, es dann einzufrieren und 2018 wieder aufzutauen und dem Volk zu präsentieren. Musik, geschrieben für Sex-Dungeons!
Die Band aus Kopenhagen lässt nur wenig über sich verlauten. Das Album erschien am 31. August vergangenen Jahres und wurde bei Iron Fist Production neu aufgelegt - die es dann uns haben zukommen lassen. Roh, brutal, simpel. Zu simpel? Stellenweise fühlt man sich doch sehr als höre man eine Midnight-Platte mit angezogener Handbremse. Doch das Tempo passt zum breiähnlichen Retro-Sound, den Majestic Mass verfolgen. Dabei klingen sie keineswegs wie eine möchtegern-ich-bin-alternativ-retro-Hipster-Band, sondern authentisch, glaubwürdig und ernst zu nehmen, sodass die Texte über Sex und Sodomie nicht lächerlich sind – lediglich etwas klischeebestätigend (aber das wollen wir doch eigentlich Alle, oder?). Der genannte Brei ist griffig, ungeschönt und schroff, teilweise unterlegt mit stimmigem Synthesizer-Gedudel, wie gleich im ersten vollwertigen Song „Clandestine Supremacy“. Man bekommt genau das, was man bestellt hat: Maximum-70s-Trash-Horror-Experience und bei „Chaos Delight“ bleibt auch dem Analytiker das Kopfnicken nicht aus. Fetzig und macht gute Laune! Das Album ist eine solide 7,5/10. Für mehr bräuchte es mehr Abwechslung. Man hat zwar ein maximales Retro-Erlebnis, dennoch fehlen ohrgängige „Hits“ und ein echtes Alleinstellungsmerkmal. Fans von Midnight und Co. sollten dennoch definitiv ein Ohr riskieren. Potential hat das Ganze auf jeden Fall und wir bleiben am Ball!
Trackliste:
01 Triumphos Manifestum
02 Clandestine Supremacy
03 Sanguine Dreams Of Lust
04 Chaos Delight
05 Majestic Mass
06 Those Of The Night
07 Savage Empire Of Death
Bewertung:
7,5 von 10 Punkten