Ein amerikanischer „Sänger“ jenseits der 50 und ein Mittdreißiger aus Schweden, der die Instrumente spielen darf - stärker könnte der Kontrast bei einem Death Metal-Projekt kaum sein. Dennoch werfen Kam Lee und Jonny Pettersson ihre gesamte Erfahrung zusammen und bescheren uns ihr erstes Album, welches mit neun Tracks und knapp 40 Minuten Spielzeit zum soliden Mittelfeld in diesem Bereich gehört.
Musikalisch geht es von der ersten Sekunde an in die Vollen. Die Walze rollt munter voran und die Gitarren grooven sich mit jedem Song mehr und mehr ein, allerdings geht trotz des satten Sounds besonders die höher gestimmte Gitarre im Schein der Rhythmus-gebenden etwas unter und sticht nur ab und zu heraus. Als besonderes Merkmal von „Kult Of The Raven“ ist der markante Einsatz des Keyboards, welches nicht nur eine ganz eigene, okkulte Atmosphäre hervor ruft, sondern gleichzeitig an einige Glanzstücke der schwedischen Pioniere Hypocrisy bzw. an die Göteborger Schule erinnert - wenngleich nicht in derselben Qualität.
Insgesamt liefern „Kult of the Raven“ solide Qualität. Man mag bemängeln, dass die Songs sich sehr ähneln und dass das Keyboard an eigenen Stellen vielleicht zu dominant daher kommt, aber mit „Return zu Nevermore“ packt das Duo zumindest einen Ohrwurm aus, der sich über längere Zeit halten dürfte. Die Platte hat einen grundlegend guten Groove und eignet sich sicher gut für die eine oder andere Autofahrt und könnte auch bei Fans von okkultem Death Metal seine Liebhaber finden.
Trackliste:
1. The Night of the Raven
2. Suicidium, the Seductress of Death
3. Corvus Corax Crown
4. Upon the Sound of Her Wings
5. Return to Nevermore
6. From the Haunted Sea
7. The Anger of Despair When Coping with Your Death
8. Kingdom of the Nattravnen
9. Kult av ravnen
Bewertung:
7 von 10