Episch und fast ätherisch wirkt der Einstieg mit Violine und Drums allemal, es entwickelt sich eine interessante Melodie, die von den Gitarren aufgegriffen und weiter ausgebaut wird. Nach diesem Intro macht die Violine dem Gesang Platz, was für meinen Geschmack nicht hätte sein müssen. Denn der Gesang passt zwar in den höheren Tonlagen wunderbar ins Bild, doch an den tiefen Tönen hapert es teils leider gewaltig. Das wird aber im Laufe des Songs besser und auch die nächsten Songs klingen durchaus gefällig, wenn auch etwas uninspiriert. Wobei man dazu sagen muss, dass das Genre des Symphonic Metal seit einigen Jahren so übersättigt ist, dass es extrem schwierig ist, etwas Neues zu schaffen. Immerhin sind die Songs abwechslungsreich, es wird mit unterschiedlichen Melodien gespielt (pun not intended), Tonlage und Tempo werden variiert.
Am stärksten merkt man das bei „Lost Memories“, welcher ein Heavy-Metal-lastiges Intro ins Feld führt und später Assoziationen zu „Memories“ von Within Temptation hervorruft. Eine interessante Kombination, die ziemlich gut zusammenwirkt. Nur das Outro klingt etwas fehl am Platz, etwas mit mehr Druck dahinter hätte vielleicht besser ins Gesamtbild gepasst. Neben den gerade angesprochenen Within Temptation sind außerdem Ähnlichkeiten zu Therion und Delain zu hören. Ein Song, der auch zu den Stärken des Albums gehört, ist „Garden of Roses“, der mit einem leichten Mix aus Keyboard und Gitarren beginnt und dann schnell an Tempo gewinnt. Der Gesang klingt hier auch um einiges angenehmer und der treibende Rhythmus in Kombination mit ruhigeren Passagen macht den Song definitiv livetauglich. Man merkt auch deutlich, dass die Herren und die Dame an den Instrumenten ihr Handwerk verstehen.
Weder lobe ich die Scheibe in den Himmel, noch möchte ich sie unter den nächsten vorbeifahrenden Bus werfen (und solche Scheiben gibt es durchaus). Für Fans des Symphonic Metal ein schönes Album, für ein Debutalbum in Sachen Soundqualität auch vollkommen in Ordnung. Es ist nichts, was man nicht schonmal gehört hat, was es aber nicht zu einem schlechten Album macht. Ich bin auf jeden Fall gespannt, was der nächste Output bringt.
Tracklist:
1. Fields of Sadness
2. Devil's Babe
3. Garden of Roses
4. Heartstrings
5. Lost Memories
6. Last Hope
7. The Hunt
8. Theatre Moments
9. Morphine
10. A Winter's Dream
11. Unbreakable
12. Dornen [Bonus Track]
Bewertung:
6,5 von 10